C-reaktives Protein (CRP)

Abkürzung:
CRP
Synonym:
Capsel-reaktives Protein
Englisch:
C-reactive protein, CRP
Maßeinheit:
mg/l oder mg/dl
Physiologisch:
< 5 mg/l
Probenmaterial:
Blut
Aussprache (IPA):
[ˈtseː ʁeʔakˈtiːvəs pʁoʔteˈiːn]

Das C-reaktive Protein (CRP) ist der wichtigste Blutwert zur Feststellung und Verlaufskontrolle einer Entzündung im Körper. Bei CRP handelt es sich um einen Eiweißstoff, der in der Leber gebildet wird.

Physiologie des CRP

Das Eiweiß CRP zählt zu den sogenannten Akute-Phase-Proteinen des Immunsystems. Dies sind Eiweißstoffe, die bei einer akuten Entzündung im Körper vermehrt ins Blut abgegeben werden und das Immunsystem auf unterschiedliche Weise unterstützen.

Das C-reaktive Protein wird in der Leber gebildet und bindet bei einer Infektion an tote Immunzellen oder an körperfremde Oberflächen an (z. B. Bakterien und Pilzen), und stellt sie den Fresszellen (Makrophagen) des Immunsystems zur Verfügung. Bei einer frischen Entzündung steigt der CRP-Wert innerhalb von wenigen Stunden um das 10- bis 1000-Fache an, fällt jedoch beim Abklingen der Entzündung rasch wieder ab. Der Wert kann keinen Hinweis darauf geben, wo im Körper die Infektion oder Entzündung zu finden ist.

Das CRP steigt bei einer frischen Entzündung innerhalb von Stunden um das 10- bis 100-Fache an und fällt rasch wieder ab, wenn die Entzündung abgeklungen ist. Die Plasmahalbwertszeit von CRP beträgt 24 Stunden.

Indikation einer CRP-Bestimmung

Fragestellung für die Bestimmung des CRP-Werts

  • Entzündung oder Infekt im Körper?
  • Verlaufsschwere und das Anhalten einer Entzündung?
  • Entzündung durch Viren oder Bakterien?
  • Wirkungskontrolle einer antibiotischen beziehungsweise antientzündlichen Therapie
  • Liegen bösartige Erkrankungen (Lymphom, Sarkom) vor?
  • Liegen Gewebsnekrosen (Herzinfarkt, akute Pankreatitis, Tumorembolisation) vor?
  • Liegen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises (Rheumatoide Arthritis, Spondylitis ankylosans, Polymyalgia rheumatica, Psoriasis-Arthritis) vor?
  • Kam es zu einem Trauma oder einer Fraktur?
  • Entzünden sich Verbrennungs bzw. Erfrierungswunden?
  • Kommt es nach einem operativen Eingriff zu Entzündungen?

Physiologisch liegt der CRP-Wert im Blut unter 5 mg/l (0,5 mg/dl). Dieser Grenzwert gilt für beide Geschlechter und alle Altersgruppen.

Aussagekraft des CRP-Wertes

Aussagefähigkeit

Beim C-reaktiven Protein handelt es sich um einen unspezifischen Laborparameter für akute entzündliche Erkrankungen infektiöser und nicht-infektiöser Ursache. Der Wert gibt deutliche Hinweis auf den Schweregrad einer Entzündung wobei der deutlichste Anstieg bei bakteriellen Infektionen zu verzeichnen ist.

Cave: In der Neonatologie ist die Bestimmung des CRP als Entzündungshinweis nicht geeignet, da der Anstieg bei Früh- und Neugeborenen zu langsam erfolgt.

Bei Patienten mit Leberinsuffizienz kann ein physiologischer CRP-Anstieg ausbleiben, weil keine Synthesekapazität mehr zur Verfügung steht. Patienten, die Immunsuppresiva einnehmen, weisen möglicherweise auch bei schweren Infektionen keinen entsprechenden CRP-Anstieg auf. Dies tritt häufig bei der Einnahme von TNF-alpha-Blockern auf.

Therapie bei erhöhtem CRP-Wert

Wenn der CRP-Wert erhöht ist, sollte die ursächliche Entzündung im Körper immer abgeklärt werden. Je nach Symptomatik, folgen weitere Untersuchungen, um die Ursache zu identifizieren. Anschließend erfolgt eine geeignete Therapie.(z.B. bakterielle Infektion ➜ Antibiotikum). Klingt die Entzündung im Körper ab, sinkt auch die Konzentration des CRP im Blut schnell ab.

Zusammenfassung

C-reaktives Protein (CRP) ist ein Protein, das in der Leber produziert wird und als Reaktion auf Entzündungen in den Blutkreislauf freigesetzt wird. Es dient als Biomarker für Entzündungen und Infektionen im Körper. Ein erhöhter CRP-Wert kann auf akute oder chronische Entzündungszustände hinweisen, einschließlich bakterieller Infektionen, Autoimmunerkrankungen und Gewebeschäden. CRP-Werte werden häufig in der klinischen Praxis gemessen, um den Schweregrad und Verlauf von Entzündungen zu überwachen sowie die Effektivität von Behandlungen zu beurteilen. Die Normalwerte variieren, doch typischerweise liegt der Wert bei gesunden Personen unter 5 mg/l.

Quellen

  • DocCheck, M. B. (2007b, September 19). C-reaktives Protein. Abgerufen 29. Januar 2024, von DocCheck Flexikon website: https://flexikon.doccheck.com/de/C-reaktives_Protein
  • Reiter, M. A., & Feichter, M. (o. J.). CRP: Das verrät Ihr Laborwert. Abgerufen 29. Januar 2024, von NetDoktor website: https://www.netdoktor.de/laborwerte/crp/
  • Urban & Fischer Verlag (Hrsg.). (2006). Roche Lexikon Medizin Sonderausgabe (5. Aufl.). Urban & Fischer in Elsevier.