Schock

Als Schock wird ein Missverhältnis zwischen Herzminutenvolumen (Blutmenge, die das Herz in einer Minute in den Blutkreislauf pumpt) und erforderlicher Gewebedurchblutung bezeichnet infolgedessen es zu einer mangelnden Sauerstoffversorgung kommt.
Wortart:
Substantiv, maskulin
Aussprache (IPA):
[ʃɔk]
Plural:
Schocks
Synonym:
Kreislaufschock
Englisch:
shock
ICD-Klassifikation:
R57.-, A48.3, O75.1, T75.4, T78.-, T80.5, T81.1, T88.2
Med. Fachgebiet:

Schock ist ein lebensbedrohlicher Zustand, bei dem die Durchblutung der Organe und Gewebe so stark vermindert ist, dass der Sauerstoff- und Nährstofftransport nicht ausreicht, um die Zellfunktion aufrechtzuerhalten. Das führt zu einem Multiorganversagen, wenn der Zustand nicht umgehend behandelt wird. Im Folgenden werden die vier Hauptschockformen – hypovolämischer, kardiogener, obstruktiver und distributiver Schock – detailliert behandelt. Jede Schockform hat unterschiedliche Ursachen, Pathophysiologie und therapeutische Ansätze.

Definition

Ein Schock ist ein lebensbedrohlicher Zustand, bei dem der Körper nicht ausreichend durchblutet wird, was zu einem Sauerstoffmangel in lebenswichtigen Organen führt. Dies kann durch verschiedene Ursachen wie starken Blutverlust, Herzversagen, allergische Reaktionen oder Sepsis entstehen. Ohne schnelle medizinische Behandlung kann ein Schock zu Organversagen und Tod führen. Typische Anzeichen sind niedriger Blutdruck, schneller Puls und blasse Haut.

Schockformen

Es gibt verschiedene Arten von Schock, die sich je nach Ursache unterscheiden. Die wichtigsten Schockformen sind:

Hypovolämischer Schock

Synonym: Volumenmangel-Schock
Ursache: Erheblicher Flüssigkeitsverlust
Abstammung: griech. hypo = „unter“ und lat. volumen = „Krümmung“
ICD-10 Code: R57.1

Der hypovolämische Schock tritt auf, wenn das intravaskuläre Volumen signifikant abnimmt, was zu einem verminderten Herzzeitvolumen (➜ HZV, Menge Blut, die pro Minute in den Blutkreislauf gepumpt wird) und einer reduzierten Gewebedurchblutung führt. Der häufigste Grund ist der Flüssigkeitsverlust, der durch Blutungen, Erbrechen, Durchfall oder große Verbrennungen verursacht wird. Infolgedessen sinkt das zirkulierende Blutvolumen, was zu einer verminderten Vorlast des Herzens und damit zu einem Abfall des Herzzeitvolumens führt.

Kardiogener Schock

Abstammung: griech. kardia = „Herz“ und genesis = „Entstehung“
Ursache: unzureichende Herzleistung
ICD-10 Code: R57.8

Der kardiogene Schock entsteht durch eine primäre Herzinsuffizienz, bei der das Herz nicht in der Lage ist, eine ausreichende Menge Blut zu pumpen. Dies kann durch eine Reihe von Herzerkrankungen verursacht werden, wie zum Beispiel einen akuten Herzinfarkt oder eine Herzinsuffizienz. Es resultiert in einer gestörten Sauerstoffversorgung der Gewebe, da das Herzzeitvolumen dramatisch abnimmt.

Obstruktiver Schock

Abstammung: latein.: obstruere = „verschließen
Ursache: Blutfluss an einer Stelle stark eingeengt

Der obstruktive Schock tritt auf, wenn der Blutfluss im Kreislauf mechanisch blockiert ist, was zu einem verminderten Herzzeitvolumen führt. Dies kann durch verschiedene Prozesse verursacht werden, die den venösen Rückfluss zum Herzen oder den Blutfluss durch die großen Gefäße behindern.

Distributiver Schock

Abstammung: latein.: distribuere = „einteilen, ordnen
Ursache: Fehlverteilung des Blutes in den Gefäßen

Der distributive Schock wird durch eine abnormale Verteilung des Blutflusses verursacht, wobei die Gefäße ihre Fähigkeit verlieren, sich zu verengen (Vasodilatation). Dies führt zu einer relativen Hypovolämie, da das Blut in den erweiterten Gefäßen „poolt“ und nicht effizient zu den lebenswichtigen Organen transportiert wird.

Unterformen des distributiven Schocks

1. Septischer Schock

Abstammung: altgriech. sēpsis = „Fäulnis“
Ursache: Schock im Rahmen einer Sepsis

Bei einem septischen Schock liegt vor allem eine schwere bakterielle Infektion vor. Hierbei kommt es, durch die Freisetzung von Bakterientoxinen, zu einer Weitstellung der Blutgefäße. Trotz des anfänglich hohen Herzminutenvolumens, kommt es zu einem relativen Flüssigkeitsmangel. Zusätzlich werden wichtige Prozesse, die für die Blutströmung und Austauschprozesse in peripheren Kreislaufgebieten wichtig sind, gestört.

2. Anaphylaktischer Schock

Abstammung: altgriech.: aná = „aufwärts“, phýlaxis = „Beschützung“
Ursache: Maximalreaktion des Immunsystems auf eine bestimmte Substanz

Bei einem anaphylaktischen Schock kommt es zu einer starken Freisetzung von Histamin. Dies führt zu einer Vasodilatation (Gefäßweitstellung) mit Blutdruckabfall, Reduzierung des Herzminutenvolumens, Bronchokonstriktion (Verengung der Bronchien) und einer Erhöhung der Kapillarpermeabilität (Durchlässigkeit der Blutkapillaren).

3. Neurogener Schock

Abstammung: altgriech.: neuron= „Nerv“, genēs = „entstanden“
Ursache: Neurogener Regulationsausfall von Kreislauf und/oder Vasotonus

Bei einem neurogenen Schock kommt es zum neurogenen Ausfall der Regulation von Kreislauf und/oder Vasotonus bei einer Schädigung des Nervensystems. Hierdurch kommt es zu einer Kreislaufinsuffizienz.

4. Orthostatischer Schock

Abstammung: altgriech.: orthos= „aufrecht“, stasis = „stehen“
Ursache: „Versacken“ des Blutes in herabhängenden Körperteilen
Synonym: Hängetrauma

Bei einem orthostatischen Schock versackt das Blut in den Beinen und lebenswichtige Organe werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Steht ein Mensch beispielsweise aus liegender Position auf, kann dabei einer größere Menge Blut in den Venen der Beine versacken. Hierduch kommt es zu einer kurzzeitigen Verringerung des arteriellen Blutdrucks und des Herzminutenvolumens. Infolgedessen reagiert der Körper mit einer Verengung der Blutgefäße sowie mit einer erhöhten Herzfrequenz und der Ausschüttung von Katecholaminen.

Seltene Schocksonderformen

Die folgenden Schockformen treten selten auf und werden im Artikel nicht näher beschrieben.

Toxisches Schocksyndrom (TSS)

  • Ursache
    ➜ Bakterien (meist Staphylococcus aureus oder Streptococcus), die Toxine freisetzen.
  • Symptome
    ➜ Fieber, Hautausschlag, niedriger Blutdruck, Organversagen.
  • Vorkommen
    ➜ Meist in Zusammenhang mit Tampongebrauch oder Hautinfektionen.

Schock während oder nach Entbindung

  • Ursache
    ➜ Blutverlust, Amnionembolie, Sepsis, Herz-Kreislauf-Komplikationen.
  • Symptome
    Hypotonie, Bewusstseinsverlust, Atemnot.
  • Vorkommen
    ➜ Während oder kurz nach der Geburt.

Elektrischer Schock

  • Ursache
    ➜ Kontakt mit Elektrizität oder Blitzschlag.
  • Symptome
    ➜ Herzrhythmusstörungen, Verbrennungen, Atemstillstand.
  • Vorkommen
    ➜ Arbeitsunfälle, Haushaltsunfälle, Blitzschlag.

Ätiologie

Die Ätiologie, also die Ursachen und Auslöser eines Schockzustands, variiert je nach Schockform stark. Jede Art von Schock hat spezifische Mechanismen und zugrunde liegende Pathologien, die den Zustand hervorrufen.

Hypovolämischer Schock

Der hypovolämische Schock entsteht durch einen signifikanten Verlust von intravasalem Flüssigkeitsvolumen. Dies führt zu einem drastischen Abfall des Herzzeitvolumens und folglich zu einer verminderten Organperfusion.

Hauptursachen

  • Blutverlust (hämorrhagischer Schock)
    ➜ Traumatische Verletzungen, wie Verkehrsunfälle, Schuss- oder Stichverletzungen, oder innere Blutungen, zum Beispiel durch Magen-Darm-Ulzera, rupturierte Aortenaneurysmen oder Milzrupturen.
  • Flüssigkeitsverlust (nicht-hämorrhagisch)
    ➜ Dehydration durch starke Diarrhö (zum Beispiel bei Cholera), Erbrechen, starke Diurese (zum Beispiel bei unbehandeltem Diabetes mellitus), exzessives Schwitzen oder große Verbrennungen, die zu einem hohen Plasmaverlust führen.

Weitere mögliche Ursachen

  • Anaphylaktische Reaktionen können indirekt zu hypovolämischem Schock führen, indem sie durch eine massive Vasodilatation einen relativen Volumenmangel erzeugen.

Kardiogener Schock

Der kardiogene Schock resultiert aus einer direkten Schädigung der Pumpfunktion des Herzens, wodurch das Herz nicht in der Lage ist, ausreichend Blut durch den Körper zu pumpen.

Hauptursachen

  • Akuter Myokardinfarkt
    ➜ Die häufigste Ursache für kardiogenen Schock. Die Ischämie des Herzmuskels reduziert die Pumpkraft dramatisch.
  • Kardiomyopathien
    ➜ Verschiedene Erkrankungen des Herzmuskels, die dessen Funktion beeinträchtigen, zum Beispiel dilatative oder hypertrophe Kardiomyopathien.
  • Herzklappenfehler
    ➜ Insbesondere akute Mitralklappeninsuffizienz, Aortenklappeninsuffizienz oder eine Ruptur der Papillarmuskeln nach einem Infarkt.
  • Schwere Herzinsuffizienz
    ➜ Chronische Herzinsuffizienz, die akut dekompensiert und die Herzleistung extrem einschränkt.
  • Arrhythmien
    ➜ Schwere tachykarde oder bradykarde Arrhythmien (wie ventrikuläre Tachykardie oder Vorhofflimmern), die das Herzzeitvolumen stark vermindern.
  • Myokarditis
    ➜ Entzündungen des Herzmuskels durch Infektionen, Autoimmunerkrankungen oder toxische Einflüsse, die die Pumpfunktion des Herzens beeinträchtigen.

Weitere mögliche Ursachen

  • Kardiotoxische Substanzen, zum Beispiel bestimmte Medikamente (wie Chemotherapeutika) oder Vergiftungen (zum Beispiel durch Beta-Blocker oder Calciumkanalblocker).

Obstruktiver Schock

Der obstruktive Schock entsteht durch mechanische Barrieren, die den Blutfluss behindern, sei es durch Kompression von Herzstrukturen oder großen Gefäßen oder durch Blockaden im Kreislaufsystem.

Hauptursachen

  • Lungenembolie
    ➜ Ein Blutgerinnsel, das die Arterien der Lunge blockiert, verhindert die Blutzirkulation und führt zu einem plötzlichen Anstieg des Drucks im rechten Ventrikel, was die Herzfunktion beeinträchtigt.
  • Herzbeuteltamponade
    ➜ Flüssigkeitsansammlung im Perikard, die das Herz komprimiert und dessen Füllung sowie Pumpleistung stark einschränkt.
  • Spannungspneumothorax
    ➜ Bei einem Spannungspneumothorax sammelt sich Luft im Pleuraraum und übt Druck auf Herz und Lungen aus, wodurch der venöse Rückfluss behindert wird.
  • Aortendissektion
    ➜ Ein Riss in der inneren Schicht der Aorta, der den Blutfluss in den großen Gefäßen behindert.

Weitere mögliche Ursachen

  • Tumor- oder Thrombenkompression großer Venen oder Arterien.
  • Zwerchfellhernien können durch Druck auf das Herz oder die großen Gefäße ebenfalls obstruktive Schocksituationen verursachen.

Distributiver Schock

Der distributive Schock resultiert aus einer abnormen Verteilung des Blutvolumens, die durch eine generalisierte Vasodilatation verursacht wird. Trotz eines ausreichenden Blutvolumens kann das Herz nicht ausreichend perfundierte Organe versorgen.

Hauptursachen

  • Septischer Schock
    ➜ Bei schweren systemischen Infektionen, insbesondere durch gramnegative Bakterien, wird eine große Menge an entzündlichen Zytokinen freigesetzt. Diese Zytokine führen zu einer systemischen Vasodilatation, was zu einem relativen Blutvolumenmangel und einem drastischen Blutdruckabfall führt.
  • Anaphylaktischer Schock
    ➜ Bei einer schweren allergischen Reaktion, ausgelöst durch Nahrungsmittel, Insektenstiche, Medikamente oder andere Allergene, kommt es durch massive Freisetzung von Histamin zu einer weitreichenden Gefäßdilatation und einem signifikanten Flüssigkeitsaustritt aus dem Gefäßsystem.
  • Neurogener Schock
    ➜ Verletzungen des zentralen Nervensystems, insbesondere des Rückenmarks, können den sympathischen Nerventonus vermindern und dadurch eine Vasodilatation hervorrufen. Dies geschieht besonders bei traumatischen Rückenmarksverletzungen oder hohen Querschnittslähmungen.
  • Orthostatischer Schock
    ➜ Ursächlich ist ein plötzlicher Blutdruckabfall beim Aufstehen, der zu Schwindel, Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit durch verminderte Hirndurchblutung führt.

Weitere mögliche Ursachen

  • Endokrine Störungen, zum Beispiel eine akute Nebenniereninsuffizienz (Addison-Krise), können ebenfalls eine Vasodilatation verursachen.

Symptome

Die Symptome eines Schocks variieren je nach Schocktyp, aber es gibt einige allgemeine Merkmale, die auf einen Schockzustand hinweisen, unabhängig von der spezifischen Ursache. Diese allgemeinen Symptome spiegeln die Unfähigkeit des Kreislaufs wider, den Geweben ausreichend Sauerstoff und Nährstoffe zu liefern.

Leitsymptome

  • Hypotonie (niedriger Blutdruck)
    ➜ Blutdruckabfall ist ein typisches Zeichen dafür, dass das Herz nicht mehr in der Lage ist, genügend Blut zu den Organen zu pumpen.
  • Tachykardie (schneller Herzschlag)
    ➜ Das Herz versucht, den Blutdruck zu stabilisieren, indem es schneller schlägt, um den verminderten Blutfluss auszugleichen.
  • Kalte, blasse und feuchte Haut
    ➜ Die Haut wird aufgrund der verminderten Durchblutung blass und kalt, besonders bei hypovolämischen und kardiogenen Schocks. Der Körper versucht, das Blut zu den lebenswichtigen Organen umzuleiten, was die periphere Zirkulation beeinträchtigt.
  • Schnelle, flache Atmung
    ➜ Der Körper versucht, den Sauerstoffmangel zu kompensieren, indem er die Atemfrequenz erhöht.
  • Schwäche und Verwirrtheit
    ➜ Die Sauerstoffversorgung des Gehirns ist beeinträchtigt, was zu mentaler Verwirrung, Benommenheit und in fortgeschrittenen Stadien zu Bewusstlosigkeit führen kann.
  • Oligurie (verminderte Urinausscheidung)
    ➜ Die Nieren reagieren auf den verminderten Blutfluss, indem sie weniger Urin produzieren, um das verbleibende Blutvolumen zu erhalten.

Symptome: hypovolämischer Schock

Dieser Schock tritt aufgrund eines signifikanten Flüssigkeits- oder Blutverlusts auf, was zu einer reduzierten Füllung des Herz-Kreislauf-Systems führt.

  • Tachykardie
    ➜ Starker, schneller Herzschlag, um das reduzierte Blutvolumen auszugleichen.
  • Hypotonie
    ➜ Niedriger Blutdruck durch verminderte Blutzirkulation.
  • Blässe und kalte, klamme Haut
    ➜ Durch die periphere Vasokonstriktion.
  • Schnelle Atmung
    ➜ Atemnot oder schnelle, flache Atmung, um den Sauerstoffbedarf des Körpers zu decken.
  • Schwäche und Durst
    ➜ Dehydration und ein starkes Durstgefühl, vor allem bei schweren Blut- oder Flüssigkeitsverlusten.
  • Verminderte Urinausscheidung
    Oligurie oder Anurie (kein Urin), was auf eine Nierenfunktionsstörung hindeutet.

Symptome: kardiogener Schock

Dieser Schock entsteht aufgrund einer Pumpversagen des Herzens, meist infolge eines Herzinfarkts oder einer schweren Herzinsuffizienz.

  • Brustschmerzen
    ➜ Vor allem bei einem akuten Myokardinfarkt.
  • Tachypnoe (schnelle Atmung)
    ➜ Atemnot und Lungenödem (Flüssigkeitsansammlung in der Lunge).
  • Hypotonie
    ➜ Deutlich niedriger Blutdruck trotz erhöhter Herzfrequenz.
  • Schwere Schwäche und Benommenheit
    ➜ Durch den verminderten Blutfluss zum Gehirn.
  • Zyanose
    ➜ Bläuliche Verfärbung von Lippen, Fingerspitzen und Haut aufgrund von Sauerstoffmangel.
  • Schwache, unregelmäßige Herztöne
    ➜ Besonders bei schwerem Myokardversagen.

Symptome: obstruktiver Schock

Dieser Schock resultiert aus einer mechanischen Blockade des Blutflusses, z. B. durch eine Lungenembolie oder einen Spannungspneumothorax.

  • Plötzliche Atemnot
    ➜ Besonders ausgeprägt bei einer Lungenembolie oder einem Pneumothorax.
  • Tachykardie
    ➜ Schneller Herzschlag, um den reduzierten Blutfluss zu kompensieren.
  • Gestauter Halsvenenfluss
    ➜ Besonders bei einer Herzbeuteltamponade oder einem Spannungspneumothorax, da das Herz nicht in der Lage ist, Blut effektiv zu pumpen.
  • Hypotonie
    ➜ Niedriger Blutdruck trotz kompensatorischer Tachykardie.
  • Plötzliche Schmerzen in der Brust
    ➜ Vor allem bei Lungenembolie oder Spannungspneumothorax.
  • Zyanose
    ➜ Bläuliche Hautverfärbung aufgrund eines Sauerstoffmangels im Blut.

Symptome: distributiver Schock

Beim distributiven Schock, insbesondere beim septischen, neurogenen oder anaphylaktischen Schock, kommt es zu einer abnormen Verteilung des Blutflusses aufgrund von Vasodilatation.

  • Fieber oder Hypothermie
    ➜ Besonders bei septischem Schock; bei schweren Infektionen kann auch die Körpertemperatur ansteigen oder abfallen.
  • Warme, gerötete Haut
    ➜ Besonders im Frühstadium des septischen Schocks, wenn die Gefäße weitgestellt sind.
  • Hypotonie
    ➜ Blutdruckabfall durch die ausgeprägte Gefäßweitstellung.
  • Tachykardie
    ➜ Schneller Herzschlag, um den Blutdruck aufrechtzuerhalten.
  • Atemnot
    ➜ Vor allem bei anaphylaktischem Schock durch Schwellung der Atemwege.
  • Hautausschläge und Schwellungen
    ➜ Typisch für den anaphylaktischen Schock, begleitet von juckenden Quaddeln und Anschwellen von Gesicht, Lippen oder Zunge.
  • Bradykardie
    ➜ Beim neurogenen Schock kann der Herzschlag ungewöhnlich langsam sein (im Gegensatz zu anderen Schocktypen).

Maßnahmen und Therapie

Die Maßnahmen und Therapie eines Schocks hängen stark von der Schockform ab, doch es gibt allgemeine Sofortmaßnahmen, die bei allen Schockarten angewendet werden können, sowie spezifische Maßnahmen, die gezielt auf die Ursache des Schocks abzielen. Eine schnelle und effektive Therapie ist entscheidend, um das Fortschreiten des Schocks zu verhindern und die Sauerstoffversorgung der Organe wiederherzustellen.

Allgemeine Maßnahmen

Unabhängig von der Schockform sollten folgende allgemeine Maßnahmen so schnell wie möglich ergriffen werden:

Patientenstabilisierung

  • Lagerung
    ➜ Flachlagerung oder Schocklage (Beine hochlagern, wenn keine kardiogene Komponente besteht) zur Verbesserung des venösen Rückflusses. Stabile Seitenlage bei bewusstlosen, jedoch spontan atmenden Patienten
  • O2-Gabe
    ➜ Sauerstofftherapie, meist über Maske oder Nasensonde, um die Sauerstoffsättigung zu erhöhen.
  • Monitoring
    ➜ Kontinuierliche Überwachung von Vitalparametern (Blutdruck, Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung, Atemfrequenz).
  • Venöser Zugang
    ➜ Rasche Anlage eines großlumigen peripheren oder zentralvenösen Zugangs zur Infusionstherapie.

Flüssigkeitszufuhr

  • Volumentherapie
    ➜ Initiale Volumengabe von Kristalloiden (z. B. Ringer-Laktat oder Kochsalzlösung) zur Verbesserung des intravaskulären Volumens. In manchen Fällen sind Kolloide (z. B. Albumin) oder Blutprodukte erforderlich.
  • Bluttransfusion
    ➜ Falls der Schock durch massiven Blutverlust verursacht wurde, kann eine Bluttransfusion erforderlich sein.

Vasopressoren und Inotropika

  • Falls die Flüssigkeitstherapie nicht ausreicht, um den Blutdruck zu stabilisieren, werden Vasopressoren (wie Noradrenalin oder Adrenalin) eingesetzt, um die Gefäße zu verengen und den Blutdruck zu erhöhen.
  • Inotropika (z. B. Dobutamin) können verwendet werden, um die Pumpfunktion des Herzens bei kardiogenem Schock zu unterstützen.

Maßnahmen und Therapieansätze je nach Schockform

Therapie des hypovolämischen Schocks

Der Fokus der Therapie beim hypovolämischen Schock liegt auf der Wiederherstellung des verlorenen Volumens, das entweder durch Blutungen oder durch den Verlust von Flüssigkeit entstanden ist.

  • Volumenersatz
    ➜ Eine schnelle und aggressive Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend. Hierbei werden Kristalloide (wie Kochsalzlösung oder Ringer-Laktat) initial bevorzugt. Bei starkem Blutverlust ist eine Bluttransfusion erforderlich.
  • Blutstillung
    ➜ Bei traumatischen Blutungen muss die Blutungsquelle identifiziert und schnellstmöglich gestoppt werden. Dies kann operativ, durch Druckverband oder medikamentös (z. B. Tranexamsäure) geschehen.
  • Schocklagerung
    ➜ Hochlagern der Beine zur Verbesserung des venösen Rückflusses.

Therapie des kardiogenen Schocks

Beim kardiogenen Schock ist das Herz nicht in der Lage, ausreichend Blut zu pumpen. Die Therapie zielt darauf ab, die Pumpleistung des Herzens zu verbessern und die Ursache der Herzinsuffizienz zu behandeln.

  • Medikamente
    ➜ Inotropika (z. B. Dobutamin, Dopamin) können eingesetzt werden, um die Herzkontraktilität zu steigern. Vasopressoren (z. B. Noradrenalin) werden oft hinzugefügt, um den Blutdruck zu stabilisieren.
  • Reperfusionstherapie
    ➜ Bei einem Myokardinfarkt muss die Blockade in den Koronararterien so schnell wie möglich durch eine perkutane Koronarintervention (PCI) oder in seltenen Fällen durch Thrombolyse beseitigt werden.
  • Mechanische Unterstützung
    ➜ In schweren Fällen kann eine mechanische Unterstützung erforderlich sein, wie z. B. eine intraaortale Ballonpumpe oder eine extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO), um die Herzfunktion zu unterstützen.

Cave: Bei einem kardiogenen Schock muss der Oberkörper hochgelagert werden, damit es nicht zu einer zusätzlichen Belastung des Herzens kommt. Die Schocklage ist hier kontraindiziert!

Therapie des obstruktiven Schocks

Der obstruktive Schock entsteht durch eine Blockade des Blutflusses. Daher besteht die Therapie in der Beseitigung der Obstruktion.

  • Lungenembolie
    ➜ Eine thrombolytische Therapie (z. B. mit tPA) oder eine chirurgische Thrombektomie wird durchgeführt, um den Blutfluss in den Lungenarterien wiederherzustellen.
  • Spannungspneumothorax
    ➜ Eine sofortige Nadeldekompression gefolgt von der Anlage einer Thoraxdrainage ist notwendig, um die Luft aus dem Pleuraraum zu entfernen und den Druck auf das Herz zu reduzieren.
  • Herzbeuteltamponade
    ➜ Eine Perikardpunktion wird durchgeführt, um Flüssigkeit aus dem Herzbeutel zu entfernen und den Herzfüllungsdruck zu verbessern.

Therapie des distributiven Schocks

Die häufigste Form des distributiven Schocks ist der septische Schock, gefolgt von anaphylaktischem und neurogenem Schock. Die Therapie richtet sich nach der spezifischen Ursache der Vasodilatation.

Septischer Schock

  • Antibiotika
    ➜ Sofortige breitbandige Antibiotikatherapie, um die Infektion zu bekämpfen.
  • Volumengabe
    ➜ Intensive Flüssigkeitstherapie, um den Kreislauf zu stabilisieren.
  • Vasopressoren
    ➜ Häufig werden Noradrenalin oder Adrenalin verwendet, um den Blutdruck zu stabilisieren.
  • Supportive Therapie
    ➜ Intensivtherapie, einschließlich Beatmung und Dialyse, bei Organversagen.

Anaphylaktischer Schock

  • Adrenalin
    ➜ Injektion von Adrenalin ist die wichtigste Notfallmaßnahme, da sie die lebensbedrohliche Vasodilatation und Bronchokonstriktion umkehrt.
  • Antihistaminika und Steroide
    ➜ Zur Reduktion der Entzündungsreaktion.
  • Flüssigkeitstherapie
    ➜ Zur Stabilisierung des Kreislaufs.

Neurogener Schock

  • Volumenersatz und Vasopressoren
    ➜ Die Flüssigkeitsgabe und die Gabe von Vasopressoren (z. B. Noradrenalin) sind entscheidend, um den Blutdruck zu stabilisieren.
  • Immobilisierung und Stabilisierung
    ➜ Besonders bei Rückenmarkstrauma ist die Stabilisierung der Wirbelsäule von höchster Priorität.

Orthostatischer Schock

  • Lagerung
    Schocklagerung, um den venösen Rückfluss zu verbessern und den Blutdruck zu stabilisieren.
  • Flüssigkeitszufuhr
    ➜ Bei Dehydration ist eine rasche Flüssigkeitszufuhr entscheidend. Bei milderen Fällen reicht orale Flüssigkeitszufuhr, in schwereren Fällen kann intravenöse Gabe von Flüssigkeiten notwendig sein.
  • Kompression
    ➜ Das Tragen von Kompressionsstrümpfen kann helfen, das Blutvolumen in den Beinen zu reduzieren und so den Kreislauf zu stabilisieren.

Schocklagerung (Autotransfusionslage)

Autotransfusionslagerung

Durch diese Lagerungsart fließt das, in den Beinvenen gespeichert Blut, zurück in den Körperkreislauf und hält den Blutdruck aufrecht. Um die Lungenfunktion nicht einzuschränken, sollten die Beine nicht über 60° hochgelagert werden.

Diagnostik

Die Diagnostik eines Schocks ist ein kritischer Bestandteil des Managements, da das Erkennen der zugrunde liegenden Ursache entscheidend für die Einleitung der richtigen Therapie ist. Die Diagnose basiert auf klinischen Zeichen und Symptomen sowie einer Kombination aus Laboruntersuchungen, bildgebenden Verfahren und anderen diagnostischen Tests. Eine schnelle und gezielte Diagnostik kann lebensrettend sein.

Allgemeine Diagnostik bei Schock

Klinische Beurteilung

  • Anamnese
    ➜ Die Erhebung der Krankengeschichte hilft bei der Identifizierung möglicher Ursachen des Schocks (z. B. Trauma, Infektionen, Herzprobleme, allergische Reaktionen).
  • Körperliche Untersuchung
    ➜ Eine gründliche Untersuchung auf Anzeichen von Hypoperfusion (kalte, feuchte Haut), Zyanose (bläuliche Verfärbung), Bewusstseinsstörungen, und Tachykardie (beschleunigter Herzschlag). Auch die Untersuchung der Halsvenen, Atemgeräusche und periphere Ödeme sind wichtig.

Vitalparameter

  • Blutdruck
    ➜ Ein niedriger Blutdruck (Hypotonie) ist ein zentrales Zeichen für einen Schock.
  • Herzfrequenz
    ➜ Eine erhöhte Herzfrequenz (Tachykardie) ist ein typisches Anzeichen.
  • Sauerstoffsättigung
    ➜ Gemessen durch einen Pulsoximeter, um die Sauerstoffversorgung zu beurteilen.
  • Atemfrequenz
    ➜ Schocksituationen gehen oft mit einer erhöhten Atemfrequenz (Tachypnoe) einher.

Laboruntersuchungen

  • Blutgasanalyse
    ➜ Überprüfung von Sauerstoff- und Kohlendioxid-Werten sowie pH-Wert, um eine Azidose oder Hypoxie zu erkennen.
  • Laktatspiegel
    ➜ Ein erhöhter Laktatspiegel weist auf eine Gewebehypoxie hin und ist ein guter Indikator für die Schwere eines Schocks.
  • Blutbild
    ➜ Um Blutverluste, Infektionen oder andere zugrunde liegende Erkrankungen zu identifizieren (Hämoglobinwert, Leukozytenzahl).
  • Elektrolyte und Nierenwerte
    ➜ Bestimmung von Natrium, Kalium, Kreatinin und Harnstoff, um den Flüssigkeitshaushalt und die Nierenfunktion zu überprüfen.
  • Gerinnungsparameter
    ➜ Bei Verdacht auf DIC (disseminierte intravasale Koagulation) oder bei massivem Blutverlust.
  • Blutkulturen
    ➜ Bei Verdacht auf septischen Schock werden Blutkulturen zur Identifizierung des Erregers entnommen.

Bildgebende Verfahren

  • Röntgen-Thorax
    ➜ Zur Überprüfung auf Lungenödem (bei kardiogenem Schock), Pneumothorax oder andere thorakale Pathologien.
  • Echokardiographie
    ➜ Um die Herzfunktion zu überprüfen und Ursachen wie Herzinsuffizienz, Myokardinfarkt, Perikardtamponade oder Klappenerkrankungen zu identifizieren.
  • Ultraschall
    ➜ Zum Ausschluss von freien Flüssigkeiten in der Bauchhöhle (z. B. bei intraabdominalen Blutungen) oder zur Beurteilung des venösen Rückflusses.
  • CT-Angiographie
    ➜ Bei Verdacht auf eine Lungenembolie oder Aortendissektion, um die Ursache eines obstruktiven Schocks zu finden.

Elektrokardiogramm

  • Ein Elektrokardiogramm (EKG) ist entscheidend, um Arrhythmien oder Hinweise auf einen akuten Myokardinfarkt zu erkennen. Es kann helfen, einen kardiogenen Schock zu diagnostizieren oder auszuschließen.

NOTFALL! Schock sehr wahrscheinlich bei Schweiß (3 x k) ➜ kalt, klebrig, kleinperlig + Tachykardie (schneller Herzschlag) + Apathie (Teilnahmslosigkeit)

Diagnostik: nach Schockform

Hypovolämischer Schock

  • Anamnese
    ➜ Blutverlust (sichtbar oder unsichtbar), Dehydratation (z. B. durch Erbrechen oder Durchfall).
  • Blutbild
    ➜ Hämoglobin, Hämatokrit zur Bestätigung eines Blutverlusts.
  • Ultraschall
    ➜ Zum Ausschluss innerer Blutungen (z. B. im Abdomen).
  • Klinische Untersuchung
    ➜ Kalte, blasse Haut, eingeschränkte Kapillarfüllung.
  • Schockindex (SI) Berechnung
    ➜ Der Schockindex ist ein einfaches und schnelles diagnostisches Instrument, das den Schweregrad eines hypovolämischen Schocks anzeigt. Er wird berechnet, indem man die Herzfrequenz (HF) durch den systolischen Blutdruck (SBP) teilt.

Stadien

Ein hypovolämischen Schock wird in drei Stadien unterteilt. Zur Abschätzung einer Schockgefahr kann der sogenannte Schockindex Anwendung finden:

StadiumSymptome
Stadium 1
kompensiertes Stadium
• Normaler Blutdruck
• Haut: blass und feucht-kühl.
Stadium 2
dekompensiertes Stadium
• Tachykardie, systolischer Blutdruck < 100 mmHg,
• Kollabierte Halsvenen im Liegen
• Patienten haben starken Durst,
• Rückgang der Diurese ➜ Oligurie
Stadium 3
irreversibles Stadium
• Systolischer Blutdruck: < 60 mmHg,
• Puls kaum tastbar
• flache, schnelle Atmung
• Bewusstseinsstörungen
• Stark gestörte Diurese ➜ Anurie
Tab. 1.1: Stadien

Kardiogener Schock

  • Echokardiographie
    ➜ Um die Pumpfunktion des Herzens zu bewerten, die Wandbewegungen zu überprüfen und mechanische Komplikationen wie eine Papillarmuskelruptur oder eine schwere Mitralinsuffizienz auszuschließen.
  • Troponin
    ➜ Zur Diagnose eines Myokardinfarkts.
  • Elektrokardiogramm (EKG)
    ➜ Diagnose eines Herzinfarkts oder von Arrhythmien.
  • Blutdruckmessung
    Hypotonie mit Anzeichen von Herzinsuffizienz (z. B. gestaute Halsvenen, periphere Ödeme).

Obstruktiver Schock

  • CT-Angiographie
    ➜ Bei Verdacht auf eine Lungenembolie zur Visualisierung des Blutgerinnsels.
  • Echokardiographie
    ➜ Zur Diagnose einer Perikardtamponade oder eines Spannungspneumothorax.
  • Röntgen-Thorax
    ➜ Zum Ausschluss von Pneumothorax oder Spannungspneumothorax.
  • Blutgase
    ➜ Schwere Hypoxie bei Lungenembolie.

Distributiver Schock

Septischer Schock

  • Blutkulturen und andere mikrobiologische Untersuchungen
    ➜ Zur Identifizierung des auslösenden Erregers.
  • Procalcitonin
    ➜ Zur Unterscheidung von bakteriellen und nicht-bakteriellen Infektionen.
  • Laktatspiegel
    ➜ Überwachung der Gewebehypoxie und des Schweregrads des septischen Schocks.

Anaphylaktischer Schock

  • Anamnese
    ➜ Suche nach einem kürzlich aufgetretenen Allergen oder einer allergischen Reaktion.
  • Blutuntersuchungen
    ➜ Zur Bestätigung der Mastzellaktivierung (z. B. durch Tryptase).

Einteilung und Symptome

Der anaphylaktische Schock manifestiert sich innerhalb von Sekunden bis 20 Minuten nach Allergenkontakt und kann in zwei Schweregrade unterteilt werden:

SchweregradLebensgefahrSymptome
Grad 1neinHautrötung (Erythemen) und Ödemen (Quaddeln)
Grad 2jaJucken, Brennen, Hitzegefühl im Rachen und an den Akren (z. B. Nase, Kinn, Extremitäten, Finger, Zehen), Schluckbeschwerden, Hypersekretion, Larynxödem, Bronchospasmus, Zyanose
Tab. 1.2: Schweregrade

Neurogener Schock

  • Bildgebung des ZNS
    ➜ Bei Verdacht auf Rückenmarksverletzung oder Gehirnblutungen. MRT oder CT zur Lokalisierung der Läsion.

Orthostatischer Schock

  • Kipptischuntersuchung
    ➜ Zur Untersuchung der orthostatischen Intoleranz.
  • Blutdruckmessung
    ➜ Serielle Messungen des Blutdrucks in liegender und stehender Position zur Identifizierung von posturaler Hypotonie.

Schockindex berechnen

Bei einem hypovolämischen Schock, kann die Dekompensation des Kreislaufs anhand des Schockindex erfasst werden.

Schockindex = \frac{Puls}{sys. Blutdruck}

Bewertung:

  • Schockindex ➜ gesunder Mensch ≅ 0,5
  • Schockindex ➜ Schockgefahr/Schock > 1

ICD-Kodierung

  • R57.- (Schock, nicht näher bezeichnet)
    • R57.0 Kardiogener Schock
    • R57.1 Hypovolämischer Schock
    • R57.8 Sonstige Schockformen
    • R57.9 Schock, nicht näher bezeichnet
  • A48.3 (Toxisches Schocksyndrom)
  • O75.1 (Schock während oder nach Entbindung)
  • T75.4 (Elektrischer Schock)
  • T78.- (Unerwünschte Nebenwirkungen, anderenorts nicht klassifiziert)
    • T78.0 Anaphylaktischer Schock durch Nahrungsmittel
    • T78.2 Anaphylaktischer Schock, nicht näher bezeichnet
    • T78.4 Allergie, nicht näher bezeichnet
  • T80.5 (Anaphylaktische Reaktion auf Serum)
  • T81.1 (Schock während oder nach einem Eingriff, nicht näher bezeichnet)
  • T88.2 (Anaphylaktischer Schock durch richtige Medikation korrekt verabreicht)

Pflege bei Schock

Die Pflege bei Schock umfasst die sofortige Erkennung und Behandlung lebensbedrohlicher Zustände wie hypovolämischer, kardiogener, obstruktiver und distributiver Schock. Dazu gehören die Überwachung der Vitalzeichen, Sauerstoffgabe, Flüssigkeits- und medikamentöse Therapie sowie kontinuierliche Evaluierung und interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Zusammenfassung

Schock ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der durch eine unzureichende Durchblutung lebenswichtiger Organe gekennzeichnet ist. Ursachen können Blutverlust, Herzversagen, Infektionen oder allergische Reaktionen sein. Symptome umfassen kalte, feuchte Haut, schneller Herzschlag, niedriger Blutdruck und Verwirrung. Sofortige medizinische Behandlung ist erforderlich, um den Blutfluss wiederherzustellen und Organschäden zu verhindern. Behandlungen variieren je nach Ursache und können Flüssigkeitszufuhr, Medikamente oder chirurgische Eingriffe umfassen. Schnelles Handeln ist entscheidend, um das Überleben und die Genesung des Patienten zu sichern.

Bei diesem Artikel handelt es sich um ein Gesundheitsthema. Er dient weder der Selbstdiagnose noch ersetzt er eine Diagnose durch einen Arzt. Bitte zusätzlich den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!

Quellen

  • Titelbild: Erste Hilfe – Beatmung (Freepik.com – stefamerpik)
  • Schock. (o. J.). Amboss.com. Abgerufen 12. April 2023, von https://www.amboss.com/de/wissen/Schock/
  • Elsevier GmbH, & Menche, N. (Hrsg.). (2019). Pflege Heute (7. Aufl.). Urban & Fischer in Elsevier.
  • Andreae, S. (Hrsg.). (2008). Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen (2. Aufl.). Thieme.