Naomi Feil

Naomi Feil
Name
Naomi Feil
Beruf
deutschamerikanische Gerontologin
Geboren
22.07.1932 in München
Gestorben
24.12.2023 in Jasper, Oregon, USA
Begründung
Validations-Methode

Naomi Feil ist die Begründerin der Validationstherapie, einer innovativen Methode zur Unterstützung von Menschen mit Demenz. Geboren 1932 in München und später in die USA emigriert, entwickelte sie diese Technik in den 1960er Jahren. Validation betont Empathie und Verständnis, indem die emotionalen Realitäten und Gefühle von Demenzpatienten anerkannt werden. Feil veröffentlichte das Buch „Validation: The Feil Method“ und führte weltweit Schulungen durch. Ihre Arbeit hat die Pflege von Demenzpatienten revolutioniert und bleibt ein bedeutendes Vermächtnis in der Altenpflege.

Frühes Leben und Ausbildung

Naomi Feil wurde 1932 in München, Deutschland, geboren. Sie wuchs in einem Umfeld auf, das von Pflege und Fürsorge geprägt war, da ihre Eltern, Gertrude und Siegfried Feil, ein Heim für ältere Menschen leiteten. Diese Umgebung weckte früh ihr Interesse an der Arbeit mit älteren Menschen und prägte ihre berufliche Laufbahn nachhaltig.

Emigration und Bildung

Im Zuge der politischen Entwicklungen in Deutschland emigrierte die Familie Feil in die Vereinigten Staaten, wo sie sich in Cleveland, Ohio, niederließ. Naomi Feil besuchte dort die Schule und schloss ihre Ausbildung mit einem Bachelor-Abschluss in Sozialarbeit an der Case Western Reserve University ab. Später erwarb sie einen Master-Abschluss in Sozialarbeit an der Columbia University in New York City.

Berufliche Laufbahn

Anfänge in der Sozialarbeit

Naomi Feil begann ihre berufliche Laufbahn als Sozialarbeiterin in verschiedenen Pflegeeinrichtungen. Während ihrer Arbeit erkannte sie, dass viele der traditionellen Pflegemethoden nicht ausreichten, um die emotionalen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zu erfüllen. Dies führte sie dazu, neue Ansätze zu entwickeln, die auf Empathie und Verständnis basierten.

Entwicklung der Validation

In den 1960er Jahren begann Feil mit der Entwicklung der Validationstherapie, einer Methode, die speziell darauf abzielt, die Gefühle und Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zu erkennen und zu validieren. Sie stellte fest, dass das Ignorieren oder Korrigieren der Realitäten und Emotionen von Demenzpatienten oft zu mehr Verwirrung und Stress führte. Stattdessen entwickelte sie Techniken, die darauf abzielten, die emotionalen Realitäten der Patienten zu akzeptieren und ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit zu geben.

Veröffentlichungen und Lehrtätigkeit

1982 veröffentlichte Naomi Feil ihr erstes Buch, „Validation: The Feil Method“, das die Grundlagen und Techniken der Validation beschreibt. Dieses Werk war bahnbrechend und führte zu einem breiten Interesse an ihren Methoden. Später veröffentlichte sie weitere Bücher und Artikel, die die Validationstherapie weiter entwickelten und verbreiteten.

Feil reiste weltweit, um Workshops und Seminare zu geben, in denen sie Pflegekräfte, Therapeuten und Familienangehörige in der Validationstechnik schulte. Ihr Engagement und ihre Lehrtätigkeit trugen wesentlich dazu bei, dass die Validation weltweit anerkannt und angewendet wurde.

Ehrungen und Anerkennungen

Für ihre Arbeit und ihre bedeutenden Beiträge zur Pflege von Menschen mit Demenz erhielt Naomi Feil zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. Ihre Methoden wurden von vielen Fachleuten als revolutionär und äußerst wertvoll für die Pflege und Unterstützung von Demenzpatienten anerkannt.

Späteres Leben und Vermächtnis

Naomi Feil zog sich später von der aktiven Lehrtätigkeit zurück, blieb aber weiterhin eine wichtige Stimme in der Diskussion über die Pflege von Menschen mit Demenz. Ihr Vermächtnis lebt in den unzähligen Pflegekräften, Therapeuten und Familienangehörigen weiter, die ihre Methoden anwenden, um die Lebensqualität von Menschen mit Demenz zu verbessern.

Zusammenfassung

Naomi Feil hat durch die Entwicklung der Validationstherapie einen tiefgreifenden Einfluss auf die Pflege und Unterstützung von Menschen mit Demenz gehabt. Ihre einfühlsamen und innovativen Ansätze haben die Art und Weise verändert, wie Pflegekräfte und Angehörige mit Demenzpatienten umgehen, und haben dazu beigetragen, deren Lebensqualität erheblich zu verbessern. Ihre Arbeit und ihr Vermächtnis werden weiterhin Generationen von Pflegekräften und Therapeuten inspirieren und leiten.

Quellen

  • Feil, N. (1992). Validation: The Feil Method. Edward Feil Productions.
  • Feil, N. (2002). The Validation Breakthrough: Simple Techniques for Communicating with People with Alzheimer’s-Type Dementia. Health Professions Press.
  • Naomi Feil Institute. „About Naomi Feil.“
  • Kitwood, T. (1997). Dementia Reconsidered: The Person Comes First. Open University Press.
  • Brooker, D. (2007). Person-Centred Dementia Care: Making Services Better. Jessica Kingsley Publishers.