Pflegeinterventionen

Wortart:
Substantiv, feminin
Aussprache (IPA):
[pflɛːɡəɪntɛrvɛnˌtsjoːn]
Plural:
Pflegeinterventionen
Trennung:
Pfle|gein|ter|ven|ti|on
Synonym:
Pflegemaßnahme
Englisch:
nursing interventions

Die Pflegeinterventionen (Pflegemaßnahmen) sind entscheidende Maßnahmen, die medizinisches Personal durchführt, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Patienten zu fördern, Komplikationen zu verhindern und den Heilungsprozess zu unterstützen. Diese Interventionen sind vielfältig und können präventiv, akut oder rehabilitativ sein.

Definition

Pflegeinterventionen sind gezielte Maßnahmen des medizinischen Personals zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Patienten. Sie umfassen die Überwachung von Vitalparametern, Schmerz- und Wundmanagement, Mobilisation, Ernährungs- und Flüssigkeitsmanagement, Atemtherapie, Medikamentenmanagement sowie psychosoziale Unterstützung und Aufklärung.

Die Pflegeinterventionen bzw. Pflegemaßnahmen sind Teil des Pflegeprozesses und der Pflegeplanung.

Zentrale Pflegeintervetionen

Im Folgenden werden zentrale Pflegeinterventionen (Pflegemaßnahmen) detailliert beschrieben, um einen umfassenden Überblick über die Aufgaben des Pflegepersonals zu geben.

Überwachung der Vitalparameter

Die regelmäßige Überwachung von Vitalzeichen wie Blutdruck, Herzfrequenz, Atemfrequenz und Körpertemperatur ist grundlegend für die frühzeitige Erkennung von Veränderungen im Gesundheitszustand des Patienten.

  • Maßnahmen
    ➜ Regelmäßige Messung und Dokumentation der Vitalzeichen, Anpassung der Frequenz nach klinischem Zustand des Patienten.
  • Ziel
    ➜ Früherkennung von Komplikationen und rechtzeitige Einleitung geeigneter Maßnahmen.

Schmerzmanagement

Schmerzen können den Heilungsprozess erheblich beeinträchtigen und müssen daher effektiv behandelt werden.

  • Maßnahmen
    ➜ Anwendung von Schmerzskalen zur Bewertung der Schmerzintensität, Verabreichung von Schmerzmitteln, nicht-medikamentöse Methoden wie Kälte- oder Wärmeanwendungen, Massagen.
  • Ziel
    ➜ Linderung von Schmerzen und Verbesserung der Lebensqualität.

Wundmanagement

Die Versorgung von Wunden ist essenziell, um Infektionen zu verhindern und die Heilung zu fördern.

  • Maßnahmen
    ➜ Regelmäßiger Verbandswechsel, aseptische Techniken, Anwendung von geeigneten Wundauflagen, Beobachtung der Wundheilung.
  • Ziel
    ➜ Förderung der Wundheilung und Vermeidung von Infektionen.

Mobilisation und Physiotherapie

Die frühzeitige und regelmäßige Mobilisation ist wichtig, um Komplikationen wie Thrombosen oder Muskelatrophien zu verhindern.

  • Maßnahmen
    ➜ Unterstützung bei der Mobilisation aus dem Bett, Durchführung von Physiotherapieübungen, Förderung der Eigenmobilität.
  • Ziel
    ➜ Erhaltung und Wiederherstellung der Bewegungsfähigkeit und Verhinderung von Komplikationen durch Immobilität.

Ernährungsmanagement

Eine ausgewogene Ernährung ist für die Genesung und das Wohlbefinden der Patienten von großer Bedeutung.

  • Maßnahmen
    ➜ Erstellung und Überwachung von Ernährungsplänen, Verabreichung von Nahrungsergänzungsmitteln bei Bedarf, Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme.
  • Ziel
    ➜ Sicherstellung einer adäquaten Nährstoffzufuhr zur Förderung der Genesung.

Flüssigkeitsmanagement

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist notwendig, um die Körperfunktionen aufrechtzuerhalten und die Heilung zu unterstützen.

  • Maßnahmen
    ➜ Überwachung der Flüssigkeitsbilanz, Verabreichung von Flüssigkeiten oral oder intravenös, Überprüfung der Elektrolytwerte.
  • Ziel
    ➜ Aufrechterhaltung eines ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalts und Vermeidung von Dehydratation.

Atemtherapie

Die Unterstützung der Atmung ist insbesondere bei Patienten mit Atemwegserkrankungen oder nach operativen Eingriffen wichtig.

  • Maßnahmen
    ➜ Atemübungen, Verabreichung von Sauerstoff, Einsatz von Atemhilfsmitteln wie Inhalatoren, Überwachung der Sauerstoffsättigung.
  • Ziel
    ➜ Verbesserung der Atemfunktion und Prävention von Atemkomplikationen.

Medikamentenmanagement

Die korrekte Verabreichung und Überwachung von Medikamenten ist eine zentrale Aufgabe des Pflegepersonals.

  • Maßnahmen
    ➜ Überprüfung und Verabreichung von Medikamenten gemäß ärztlicher Anordnung, Beobachtung von Nebenwirkungen, Schulung der Patienten über ihre Medikamente.
  • Ziel
    ➜ Sicherstellung einer effektiven und sicheren Medikamenteneinnahme.

Psychosoziale Unterstützung

Die psychische und soziale Unterstützung der Patienten trägt wesentlich zur Genesung bei.

  • Maßnahmen
    ➜ Beratungsgespräche, Unterstützung bei sozialen und emotionalen Anliegen, Einbeziehung von Angehörigen und sozialen Diensten.
  • Ziel
    ➜ Förderung des psychischen Wohlbefindens und Unterstützung in sozialen Belangen.

Bildung und Aufklärung

Die Aufklärung der Patienten über ihre Erkrankungen, Behandlungen und Präventionsmaßnahmen ist essenziell für die Selbstpflege und Prävention.

  • Maßnahmen
    ➜ Informationsgespräche, Bereitstellung von Informationsmaterial, Schulungen zur Selbstpflege.
  • Ziel
    ➜ Förderung der Gesundheitskompetenz und Selbstständigkeit der Patienten.

Zusammenfassung

Pflegeinterventionen sind gezielte Maßnahmen des medizinischen Personals zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Patienten sowie zur Vermeidung und Behandlung von Komplikationen. Dazu gehören die Überwachung der Vitalparameter, Schmerzmanagement, Wundversorgung, Mobilisation, Ernährungs- und Flüssigkeitsmanagement, Atemtherapie, Medikamentenmanagement, psychosoziale Unterstützung sowie Bildung und Aufklärung der Patienten. Diese Interventionen basieren auf fundiertem Wissen und praktischen Fähigkeiten und sind essentiell für eine ganzheitliche und effektive Patientenversorgung..

Quellen

  • Elsevier GmbH, & Menche, N. (Hrsg.). (2019). Pflege Heute (7. Aufl.). Urban & Fischer in Elsevier.
  • Elsevier GmbH (Hrsg.) (2017) PFLEGEN: Grundlagen und Interventionen. 2. Aufl. München: Urban & Fischer in Elsevier.
  • Martin, P. (2017) 7 pulmonary embolism nursing care plans, Nurseslabs. Verfügbar unter: https://nurseslabs.com/pulmonary-embolism-nursing-care-plans/ (Zugegriffen: 14. August 2024).
  • Paul, J. D. und Cifu, A. S. (2020) „Management of acute pulmonary embolism“, JAMA: the journal of the American Medical Association, 324(6), S. 597. doi: 10.1001/jama.2020.3905.
  • Yamamoto, T. (2018) „Management of patients with high-risk pulmonary embolism: a narrative review“, Journal of intensive care, 6(1). doi: 10.1186/s40560-018-0286-8.
  • Acute management of pulmonary embolism (ohne Datum) American College of Cardiology. Verfügbar unter: https://www.acc.org/latest-in-cardiology/articles/2017/10/23/12/12/acute-management-of-pulmonary-embolism (Zugegriffen: 14. August 2024).