Blutdruckmessung
Die Blutdruckmessung ist ein wichtiger medizinischer Vorgang zur Überwachung der Herz-Kreislauf-Gesundheit. Sie misst den Druck des Blutes in den Arterien während verschiedener Phasen des Herzschlags. Ein normaler Blutdruck ist entscheidend für die Prävention von Herzkrankheiten, Schlaganfällen und anderen gesundheitlichen Problemen.
Definition
Blutdruckmessung bezeichnet das Verfahren zur Ermittlung des Drucks, den das Blut auf die Wände der Arterien ausübt. Sie erfolgt typischerweise mittels eines Blutdruckmessgeräts, das entweder manuell mit einer Manschette und einem Stethoskop oder automatisch funktioniert. Der Blutdruck wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen und besteht aus zwei Werten: dem systolischen Druck (Druck während der Herzkontraktion) und dem diastolischen Druck (Druck während der Herzentspannung). Normale Blutdruckwerte liegen bei etwa 120/80 mmHg. Regelmäßige Messungen sind wichtig zur Überwachung der Herz-Kreislauf-Gesundheit und zur Früherkennung von Bluthochdruck.
Einteilung
Die Blutdruckmessung kann in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: indirekte und direkte Methoden. Beide Methoden haben spezifische Anwendungsgebiete sowie Vor- und Nachteile.
Indirekte Blutdruckmessung
Die indirekte Blutdruckmessung, auch nicht-invasive Blutdruckmessung, ist die häufigste Methode zur Bestimmung des Blutdrucks und umfasst verschiedene Techniken:
Auskultatorische Methode
- Verfahren
➜ Diese Methode verwendet ein Stethoskop und eine aufblasbare Manschette, um die Korotkow-Töne zu hören. - Ablauf
➜ Die Manschette wird aufgepumpt, um den Blutfluss in der Arterie zu stoppen. Beim langsamen Ablassen des Drucks hört man die Korotkow-Töne, die den systolischen und diastolischen Druck anzeigen. - Vorteile
➜ Weit verbreitet, kostengünstig, zuverlässig bei korrekter Anwendung. - Nachteile
➜ Erfordert Schulung und Übung, kann durch Geräusche oder Bewegung des Patienten beeinträchtigt werden.
Oszillometrische Methode
- Verfahren
➜ Diese Methode verwendet ein automatisches Blutdruckmessgerät, das Druckschwankungen in der Manschette misst. - Ablauf
➜ Die Manschette wird automatisch aufgepumpt und der Druck wird langsam abgelassen. Das Gerät berechnet den Blutdruck basierend auf den Druckschwankungen. - Vorteile
➜ Einfache Anwendung, geeignet für den Heimgebrauch, keine speziellen Fähigkeiten erforderlich. - Nachteile
➜ Kann bei bestimmten Patienten ungenaue Ergebnisse liefern (z.B. bei Arrhythmien), teurer als die auskultatorische Methode.
Direkte Blutdruckmessung
Die direkte Blutdruckmessung, auch invasive Blutdruckmessung genannt, wird in der Regel in klinischen oder intensivmedizinischen Umgebungen verwendet.
Invasive Methode
- Verfahren
➜ Diese Methode beinhaltet das Einführen eines Katheters direkt in eine Arterie. - Ablauf
➜ Der Katheter wird üblicherweise in die Radial-, Femoral- oder Pulmonalarterie eingeführt und mit einem Drucktransducer verbunden, der kontinuierlich den arteriellen Druck misst. - Vorteile
➜ Sehr genaue und kontinuierliche Messungen, geeignet für schwerkranke Patienten, ermöglicht die Überwachung in Echtzeit. - Nachteile
➜ Invasiv und risikobehaftet (Infektionen, Blutungen), erfordert spezialisiertes medizinisches Personal und Ausrüstung.
Vergleich und Anwendungsgebiete
Indirekte Methoden
- Anwendungsgebiete
➜ Routinemäßige Blutdrucküberwachung, präventive Gesundheitsuntersuchungen, Selbstmessung zu Hause. - Patientengruppen
➜ Allgemeinbevölkerung, Patienten mit chronischen Krankheiten, Schwangere.
Direkte Methoden
- Anwendungsgebiete
➜ Intensivmedizin, perioperative Überwachung, Notfallmedizin. - Patientengruppen
➜ Schwerkranke Patienten, Patienten mit instabilem Blutdruck, Patienten während größerer chirurgischer Eingriffe.
Vorbereitungen der Blutdruckmessung
- Ruhezeit für den Patienten
- Der Patient sollte sich vor der Messung mindestens 5 Minuten in Ruhe befinden. Er sollte dabei sitzen und sich entspannen.
- Geeignete Umgebung
- Die Messung sollte in einer ruhigen Umgebung durchgeführt werden, um externe Einflüsse zu minimieren.
- Zeitauswahl
- Bei regelmäßigen Erhebungen sollte stets die gleiche Uhrzeit gewählt werden.
- Notwendige Materialien
- Blutdruckmessgerät (Manuell oder automatisch)
- Stethoskop (bei manueller Messung)
- Geeignete Manschette für den Oberarm
Schritt-für-Schritt Anleitung
Nachfolgend wird die Durchführung der indirekten, nicht-invasiven Blutdruckmessung thematisiert:
Notwendige Materialien
- Blutdruckmessgerät (Manuell oder automatisch)
- Stethoskop (bei manueller Messung)
- Geeignete Manschette für den Oberarm
Vorbereitung und Checkliste
- Den Patienten bitten, in einer bequemen, aufrechten Sitzposition Platz zu nehmen.
- Der Arm sollte auf Herzhöhe liegen und auf einer stabilen Oberfläche ruhen, die Handfläche nach oben gerichtet.
- Bettlägerige Patienten (mit dem Kopfteil des Bettes) zum Messen in sitzende Position bringen
- Oberarmbekleidung sollte entfernt werden ➜ verhindert einen Blutstau.
- Die Füße sollten flach auf dem Boden stehen.
- Der Patient sollte während der Messung nicht sprechen oder sich bewegen.
- An Armen mit Verletzungen und Paresen niemals messen
- Für zuverlässige Blutdruckwerte sollte mehrfach im Abstand von 1 – 2 Minuten gemessen werden
- Um vergleichbare Werte zu erhalten, stets zur gleichen Tageszeit messen
- Bei unklaren und auffälligen Werten die Messung am anderen Arm wiederholen
Anlegen der Manschette
- Die Manschette am Oberarm anlegen (Arteria brachialis), etwa 2-3 cm über der Ellenbeuge.
- Sicherstellen, dass die Manschette eng, aber nicht zu fest sitzt. Es sollte möglich sein, zwei Finger unter die Manschette zu schieben.
Durchführung der Messung
Bei manuellen Geräten
- Das Stethoskop in die Ohren einführen und das Membranende leicht auf die Innenseite der Ellenbeuge legen (1 – 2 cm unterhalb der Manschette).
- Die Manschette aufpumpen bis kein Puls mehr zu tasten ist.
- Das Ventil langsam öffnen und den Druck kontrolliert ablassen.
- Wenn der Luftdruck in der Manschette unter den systolischen Blutdruck sinkt, strömt mit jedem Herzschlag wieder Blut in den Oberarm und mit jedem Herzschlag schließen sich die Arterie wieder. Da hierbei die Gefäßwände aufeinanderprallen, entsteht ein Klopfton (Korotkow-Ton) den man mit dem Stethoskop im Bereich der Armbeuge hören kann. Beim erstmaligen Wahrnehmen des Kopfens liest man am Druckmesser den systolische Blutdruck ab.
- Weiterhin den Druck ablassen. Die Korotkow-Töne verstummen, sobald der Luftdruck in der Manschette unter den diastolischen Blutdruck in der Oberarmarterie fällt (➜ die Gefäße sind komplett geöffnet). Der diastolische Blutdruck wird in dem Moment abgelesen, in dem das Klopfgeräusch aussetzt.
Bei automatischen Geräten
- Das Gerät einschalten und die Anweisungen auf dem Display befolgen.
- Den Messvorgang starten und warten, bis das Gerät die Messung abgeschlossen hat.
- Den Wert ablesen und notieren.
Was sind Korotkow-Töne?
Die Korotkow-Töne sind die Schallphänomene, die während der manuellen Blutdruckmessung mit einem Stethoskop und einer Blutdruckmanschette gehört werden. Diese Töne spielen eine zentrale Rolle bei der Bestimmung der systolischen und diastolischen Blutdruckwerte.
Nach der Messung
- Die Manschette entfernen.
- Den Patienten über die gemessenen Werte informieren und gegebenenfalls Maßnahmen besprechen.
- Die Werte in der Patientendokumentation vermerken.
Interpretation
Die Interpretation der Blutdruckmesswerte ist ein wesentlicher Bestandteil der kardiovaskulären Gesundheitsüberwachung. Dabei wird zwischen systolischem und diastolischem Blutdruck unterschieden:
- Systolischer Blutdruck
➜ Dies ist der Druck, der in den Arterien herrscht, wenn das Herz schlägt und Blut in die Gefäße pumpt. - Diastolischer Blutdruck
➜ Dies ist der Druck in den Arterien, wenn das Herz zwischen den Schlägen entspannt und sich mit Blut füllt.
Klassifikation der Blutdruckwerte
Nach den Richtlinien der Europäischen Gesellschaft für Hypertonie (ESH) und der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) von 2018 sowie den Richtlinien der American Heart Association (AHA) und des American College of Cardiology (ACC) von 2017 werden Blutdruckwerte wie folgt klassifiziert:
Kategorie | Systolischer Blutdruck (mmHg) | Diastolischer Blutdruck (mmHg) |
---|---|---|
Normaler Blutdruck | < 120 | < 80 |
Erhöhter Blutdruck | 120-129 | 80-84 |
Hypertonie Grad 1 | 130-139 | 80-89 |
Hypertonie Grad 2 | 140-159 | 90-99 |
Hypertonie Grad 3 | ≥ 160 | ≥ 100 |
Isolierte systolische Hypertonie | ≥ 140 | < 90 |
Bedeutung und Implikationen der Messergebnisse
- Normaler Blutdruck
➜ Diese Werte sind ideal und deuten auf ein geringes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen hin. Patienten sollten ermutigt werden, einen gesunden Lebensstil beizubehalten. - Erhöhter Blutdruck
➜ Dies ist ein Warnzeichen, dass der Blutdruck anfängt, über den normalen Bereich hinauszugehen. Änderungen im Lebensstil wie gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und Gewichtsreduktion können helfen, den Blutdruck zu senken. - Hypertonie Grad 1
➜ Bei diesen Werten sollte eine genaue Überwachung erfolgen. Lebensstiländerungen sind oft der erste Schritt. Wenn diese nicht ausreichen, können Medikamente in Betracht gezogen werden. - Hypertonie Grad 2
➜ Diese Werte erfordern in der Regel eine Kombination aus Lebensstiländerungen und medikamentöser Behandlung. Eine engmaschige Überwachung und regelmäßige Kontrollen sind wichtig. - Hypertonie Grad 3
➜ Diese Werte sind besorgniserregend und erfordern sofortige medizinische Behandlung, um das Risiko schwerwiegender Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zu minimieren. - Isolierte systolische Hypertonie
➜ Besonders häufig bei älteren Menschen und erfordert spezifische Behandlungsstrategien, da sie das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse erhöht.
Bedingungen für die Blutdruckmessung
Ruhemessung des Blutdrucks
Wird meist in sitzender Position und in einem ruhigen Setting druchgeführt. Der Kreislauf sollte sich seit mindestens 5 Minuten im Ruhezustand befinden. Mindestens drei Messungen in ein bis zwei Minuten Abständen an beiden Armen sorgen für zuverlässige Messwerte. Ein Patient ist nicht zwangsläufig krank, sollte der Blutdruck einmal erhöht sein. Bei auffälligen und unklaren Messwerten, sollte die Messung an mehreren Tagen wiederholt werden ➜ Bestätigung der Diagnose.
Blutdruckmessung unter Belastung
Diese Messmethode findet häufig auf einem Ergometer statt um den Blutdruck unter Anstrengung zu ermitten. Blutdruckerhöhungen die auf psychische Belastungen (Aufregung, Unruhe, Angst) zurückzuführen sind, haben so weniger Einfluss auf die Messung. Der Blutdruck steigt bei körperlicher Belastung an ➜ systolische Blutdruckerhöhung ist stärker ausgeprägt ist die diastolische. Der Blutdruckanstieg ist abhängig vom Ruheblutdruck, von Alter und Geschlecht (Frauen höher als Männern), von der Gesundheit, dem Trainingszustand, dem Zustand der Blutgefäße und dem Gewicht.
Langzeit-Blutdruckmessung
Hier bleibt die Blutdruckmanschette meist für 24 Stunden am Oberarm des Patienten und misst automatisch alle 15 bis 30 Minuten den Blutdruck. Für eine bessere Auswertbarkeit der Ergebnisse, werden alle Tagesaktivitäten in einem Protokoll festgehalten.
Risiken und Fehlerquellen
Risiken
- Unwohlsein und Unbehagen
➜ Das Aufpumpen der Manschette kann unangenehm sein und in seltenen Fällen Schmerzen verursachen, insbesondere bei empfindlichen Personen oder bei Patienten mit bestimmten Erkrankungen. - Fehlinterpretation der Messergebnisse
➜ Falsch gemessene Blutdruckwerte können zu einer Fehldiagnose führen, die wiederum unangemessene therapeutische Maßnahmen nach sich ziehen könnte. - Psychische Belastung
➜ Hohe oder unerwartete Blutdruckwerte können bei Patienten Angst oder Stress auslösen, was möglicherweise ihren Gesundheitszustand weiter beeinträchtigen kann.
Fehlerquellen
- Falsche Manschettengröße
➜ Eine zu kleine Manschette führt zu überhöhten Messwerten, während eine zu große Manschette zu niedrigeren Werten führen kann. Es ist wichtig, eine passende Manschette entsprechend dem Armumfang des Patienten zu wählen. - Falsche Position des Arms
➜ Wenn der Arm nicht auf Herzhöhe liegt, können die Werte verfälscht werden. Ein zu hoch gehaltener Arm führt zu niedrigeren Werten, während ein zu tief gehaltener Arm höhere Werte zur Folge hat. - Bewegung und Sprechen während der Messung
➜ Jegliche Bewegung oder Unterhaltung während der Messung kann die Ergebnisse beeinflussen. Der Patient sollte ruhig sitzen und nicht sprechen. - Unzureichende Ruhezeit vor der Messung
➜ Der Patient sollte sich mindestens 5 Minuten in Ruhe befinden, bevor die Messung durchgeführt wird. Stress oder körperliche Aktivität kurz vor der Messung können die Werte erhöhen. - Mehrfache Messungen am gleichen Arm ohne ausreichende Pause
➜ Wiederholte Messungen am gleichen Arm in kurzer Zeit ohne Pause können zu falschen Ergebnissen führen. Zwischen den Messungen sollte eine Pause von mindestens 1-2 Minuten eingehalten werden. - Falsche Anwendung der Manschette
➜ Eine zu lockere oder zu fest angelegte Manschette kann die Messung beeinträchtigen. Die Manschette sollte eng, aber nicht zu fest angelegt werden. - Technische Fehler bei automatischen Geräten
➜ Automatische Blutdruckmessgeräte können manchmal Fehlfunktionen oder Kalibrierungsprobleme haben. Es ist wichtig, die Geräte regelmäßig zu warten und zu kalibrieren. - Nichtberücksichtigung externer Faktoren
➜ Faktoren wie Koffeinkonsum, Nikotin, Temperatur und sogar die Tageszeit können die Blutdruckwerte beeinflussen. Diese sollten bei der Interpretation der Ergebnisse berücksichtigt werden. - Falsche Interpretation der Korotkow-Töne (bei manueller Messung)
➜ Bei der manuellen Blutdruckmessung kann es schwierig sein, die ersten und letzten hörbaren Pulsgeräusche (Korotkow-Töne) korrekt zu identifizieren, was zu falschen systolischen und diastolischen Werten führen kann.
Maßnahmen zur Vermeidung von Fehlern
- Schulung und Training
➜ Personen, die Blutdruckmessungen durchführen, sollten gut geschult sein und regelmäßige Auffrischungskurse besuchen. - Regelmäßige Wartung und Kalibrierung
➜ Blutdruckmessgeräte sollten regelmäßig gewartet und kalibriert werden, um sicherzustellen, dass sie genaue Werte liefern. - Standardisierte Messbedingungen
➜ Eine standardisierte Vorgehensweise und Umgebung bei der Messung hilft, Fehlerquellen zu minimieren. Dies umfasst die Einhaltung der Ruhezeit, die richtige Positionierung des Arms und die richtige Anwendung der Manschette. - Dokumentation von Besonderheiten
➜ Alle Besonderheiten, wie kürzlich durchgeführte Aktivitäten, Stress oder Medikamenteneinnahmen, sollten dokumentiert und bei der Interpretation der Blutdruckwerte berücksichtigt werden.
Weitere Faktoren zur Interpretation
- Alter des Patienten
➜ Blutdruckwerte können je nach Alter variieren. Höhere Werte sind bei älteren Erwachsenen häufiger. - Gesundheitszustand und Vorerkrankungen
➜ Bestehende Gesundheitsprobleme wie Diabetes, Nierenkrankheiten oder bereits bestehende Herzerkrankungen können die Interpretation der Blutdruckwerte beeinflussen. - Medikamenteneinnahme
➜ Bestimmte Medikamente können den Blutdruck beeinflussen, was bei der Interpretation der Messwerte berücksichtigt werden muss.
Geschichte
Der erste Versuch zur klinischen Blutdruckmessung geht auf den britischen Arzt Frederick Mahomed (1849–1884) zurück. Er versuchte, mit Hilfe eines selbstkonstruierten Sphygmographen (➜ Gerät zur dauerhaften Aufzeichnung von Pulsfrequenzen als Kurven), die Arterienspannung bei Untersuchungen zur Früherkennung bestimmter, mit Proteinurie einhergehender Nierenerkrankungen zu messen.
Der italienischen Arzt Scipione Riva-Rocci erfand eine einfache Methode des Sphygmomanometers (➜ mit Quecksilber) und machte diese im Jahr 1896 öffentlich. Noch heute werden, die nach diesem Prinzip gemessenen arteriellen Druckwerte, häufig mit „RR“ gekennzeichnet. Als der US-amerikanischer Neurochirurg und Medizinhistoriker Harvey Cushing diese Methode auf einer Italienreise im Jahr ´1901 entdeckte, optimierte er sie für die klinische Anwendung.
1905 entdeckte der russische Militärarzt Nikolai Sergejewitsch Korotkow, durch Einsatz eines Stethoskops, das Hören der später nach ihm benannten Korotkow-Töne. Dies ermöglichte die Methode zur Messung des diastolischen Drucks.
Zusammenfassung
Die Blutdruckmessung ist ein Verfahren zur Bestimmung des Drucks, den das zirkulierende Blut auf die Wände der Blutgefäße ausübt. Sie wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen und umfasst zwei Werte: den systolischen Druck (Spitzenwert während der Herzkammerkontraktion) und den diastolischen Druck (Minimalwert während der Herzmuskelentspannung). Sie erfolgt entweder indirekt, meist mit einem Blutdruckmessgerät und einer aufblasbaren Manschette, oder direkt, invasiv mit einem arteriellen Katheter. Bei der indirekten Messung wird der systolische und diastolische Druck ermittelt, indem man entweder die Korotkow-Töne (auskultatorische Methode) oder Druckschwankungen (oszillometrische Methode) misst. Die Blutdruckmessung ist essenziell zur Diagnose und Überwachung von Hypertonie und anderen kardiovaskulären Erkrankungen und ermöglicht die Beurteilung des allgemeinen Gesundheitszustands.
Quellen
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