Herzinfarkt (Myokardinfarkt)

Wortart:
Substantiv, maskulin
Aussprache (IPA):
[hɛʁt͡sʔɪnˌfaʁkt]
Plural:
Herzinfarkte
Abkürzung:
HI
Trennung:
Herz|in|farkt
Synonym:
Myokardinfarkt, Herzanfall, Herzattacke, Herzkasper
Englisch:
myocardial infarction
ICD-Klassifikation:
I21.0, I21.1, I21.4
Med. Fachgebiet:

Ein Herzinfarkt, auch Myokardinfarkt (MI), ist eine akut lebensbedrohliche Erkrankung, die durch die Unterbrechung der Blutzufuhr zum Herzmuskel verursacht wird. Dies führt zu einer Schädigung oder zum Absterben des Herzmuskelgewebes. Der Herzinfarkt ist eine führende Todesursache weltweit, einschließlich in Deutschland. Die effektive Behandlung und das Management eines Herzinfarkts erfordern ein tiefes Verständnis der Pathophysiologie, der klinischen Präsentation, der Diagnose und der Therapiemöglichkeiten.

Definition

Ein Myokardinfarkt, umgangssprachlich als Herzinfarkt bekannt, ist eine medizinische Notfallsituation, die durch den plötzlichen Verschluss eines oder mehrerer Koronararterien verursacht wird, was zu einer Unterbrechung der Blutversorgung eines Teils des Herzmuskels führt. Diese Unterbrechung der Blutversorgung, meist durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) verursacht, führt zu einer Ischämie (Sauerstoffmangel) und, wenn sie nicht schnell behandelt wird, zu einer Nekrose (Absterben) des betroffenen Herzmuskelgewebes.

Pathophysiologie

Der Myokardinfarkt resultiert hauptsächlich aus der Bildung eines thrombotischen Verschlusses in einer koronaren Arterie, was häufig auf eine vorbestehende Atherosklerose zurückzuführen ist. Atherosklerotische Plaques, die sich an den Innenwänden der Koronararterien bilden, können instabil werden und aufbrechen, wodurch sich Thromben bilden und das Gefäß verschließen. Der daraus resultierende Sauerstoffmangel führt zu einer Kaskade von zellulären Ereignissen, die, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden, zum Zelltod und zur Narbenbildung im Herzmuskel führen.

Ätiologie

  • Die häufigste Ursache eines Herzinfarkts ist die Koronare Herzkrankheit (KHK), bei der sich atherosklerotische Plaques in den Koronararterien bilden und diese verengen.
  • Ein Herzinfarkt tritt auf, wenn ein atherosklerotischer Plaque aufbricht und einen Thrombus bildet, der die Blutzufuhr zum Herzmuskel blockiert.

Ischämie und Infarkt

  • Der Verschluss einer Koronararterie führt zu einer Ischämie des betroffenen Herzmuskelbereichs.
  • Ohne rasche Wiederherstellung des Blutflusses kommt es zum Absterben des Herzmuskelgewebes (Nekrose).

Pathophysiologische Veränderungen

  • Zunächst kommt es zu einer reversible Ischämie. Wird die Blutzufuhr nicht innerhalb von 20 Minuten wiederhergestellt, beginnt die irreversible Schädigung des Myokards.
  • Der betroffene Bereich zeigt histologische Veränderungen wie Koagulationsnekrose, Entzündungsinfiltration und Narbenbildung im späteren Verlauf.

Epidemiologie

Der Myokardinfarkt ist eine der führenden Todesursachen in Deutschland und stellt ein bedeutendes Gesundheitsproblem dar. Die epidemiologischen Daten zeigen Trends und Risikofaktoren auf, die für die Entwicklung von Präventionsstrategien und Gesundheitsinterventionen essenziell sind.

Prävalenz und Inzidenz

In Deutschland ist der Myokardinfarkt weit verbreitet und betrifft jährlich Tausende von Menschen. Die Prävalenz und Inzidenz variieren jedoch je nach Region und Bevölkerungsgruppe.

  • Inzidenz
    ➜ Jährlich erleiden in Deutschland etwa 300.000 Menschen einen Herzinfarkt. Davon sind etwa zwei Drittel Männer und ein Drittel Frauen.
  • Prävalenz
    ➜ Die Prävalenz von koronaren Herzerkrankungen, zu denen der Myokardinfarkt gehört, beträgt in Deutschland etwa 6-8% bei Männern und 4-6% bei Frauen im Alter von 45-74 Jahren.

Alters- und Geschlechtsverteilung

  • Alter
    ➜ Das Risiko für einen Myokardinfarkt steigt mit dem Alter signifikant an. Männer sind häufiger betroffen als Frauen, insbesondere in der Altersgruppe von 50-70 Jahren. Nach der Menopause steigt das Risiko bei Frauen und nähert sich dem der Männer an.
  • Geschlecht
    ➜ Männer haben ein höheres Risiko für einen Myokardinfarkt, besonders in jüngeren Jahren. Frauen sind in der prämenopausalen Phase weniger gefährdet, jedoch steigt das Risiko nach der Menopause erheblich an.

Geografische Unterschiede

Innerhalb Deutschlands gibt es regionale Unterschiede in der Inzidenz und Prävalenz von Myokardinfarkten. Diese Unterschiede können auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden, einschließlich Lebensstil, Zugang zur Gesundheitsversorgung und sozioökonomischen Bedingungen.

  • Höhere Inzidenz
    ➜ In ländlichen Gebieten und in Regionen mit niedrigerem sozioökonomischem Status wird eine höhere Inzidenz von Myokardinfarkten beobachtet.
  • Niedrigere Inzidenz
    ➜ Städtische Gebiete und Regionen mit besserem Zugang zu Gesundheitsversorgung und höherem Bildungsniveau zeigen niedrigere Raten von Myokardinfarkten.

Klassifikation

Die Einteilung eines Herzinfarkts (Myokardinfarkt) erfolgt anhand verschiedener Kriterien, die den Schweregrad, die Pathophysiologie und die klinischen Manifestationen der Erkrankung berücksichtigen.

Klassifikation nach dem Typ des Myokardinfarkts

Die aktuelle Klassifikation der Herzinfarkttypen basiert auf den 2012 und 2018 veröffentlichten Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) und der American Heart Association (AHA):

Typ 1: Spontaner Myokardinfarkt

  • Ursache
    ➜ Plaqueruptur, Erosion, Fissur oder Dissektion, die zu einem intraluminalen Thrombus führt und die koronare Durchblutung beeinträchtigt.
  • Klinische Manifestation
    ➜ Typische Symptome eines akuten Koronarsyndroms (ACS).

Typ 2: Myokardinfarkt durch Sauerstoffungleichgewicht

  • Ursache
    ➜ Ungleichgewicht zwischen Sauerstoffangebot und -bedarf des Myokards, ohne dass eine koronare Plaqueruptur vorliegt.
  • Auslöser
    ➜ Hypotonie, Tachyarrhythmien, Anämie, Atemversagen, Koronarspasmen oder endotheliale Dysfunktion.

Typ 3: Plötzlicher Herztod

  • Ursache
    ➜ Herztod mit Symptomen, die auf ein akutes Myokardischämiesyndrom hinweisen, häufig vor dem Eintreffen im Krankenhaus oder vor Durchführung diagnostischer Tests.
  • Charakteristika
    ➜ Häufige Begleitung von Herzstillstand, Kammerflimmern oder Asystolie.

Typ 4a: Myokardinfarkt im Zusammenhang mit perkutaner Koronarintervention (PCI)

  • Ursache
    ➜ Periprozedurale Komplikationen während einer PCI, wie Dissektion oder Thrombose.
  • Definition
    ➜ Erhöhung der kardialen Biomarker (Troponin) über das 5-fache der 99. Perzentile des oberen Normbereichs.

Typ 4b: Myokardinfarkt im Zusammenhang mit Stentthrombose

  • Ursache
    ➜ Akute oder subakute Thrombose innerhalb eines Koronarstents.
  • Definition
    ➜ Bestätigung durch Angiographie oder Autopsie.

Typ 4c: Myokardinfarkt

  • Definition
    ➜ Nachweis einer In-Stent-Restenose oder Restenose nach Ballonangioplastie
  • Ausmaß
  • ➜ Fokal, diffus oder komplex

Typ 5: Myokardinfarkt im Zusammenhang mit koronarer Bypassoperation (CABG)

  • Ursache
    ➜ Periprozedurale Komplikationen während einer CABG.
  • Definition
    ➜ Erhöhung der kardialen Biomarker (Troponin) über das 10-fache der 99. Perzentile des oberen Normbereichs.

Klassifikation nach der ST-Strecken-Veränderung im EKG

ST-Strecken-Hebungsinfarkt (STEMI)

  • Definition
    ➜ Neuer ST-Hebung in mindestens zwei benachbarten EKG-Ableitungen oder neu aufgetretener Linksschenkelblock (LBBB).
  • Pathophysiologie
    ➜ Vollständiger Verschluss einer Koronararterie durch einen Thrombus.

Nicht-ST-Strecken-Hebungsinfarkt (NSTEMI)

  • Definition
    ➜ Symptome eines Myokardinfarkts mit erhöhten kardialen Biomarkern ohne ST-Hebung im EKG, jedoch möglicherweise ST-Senkungen oder T-Wellen-Inversionen.
  • Pathophysiologie
    ➜ Partieller oder intermittierender Verschluss einer Koronararterie.

Klassifikation nach dem betroffenen Myokardareal

Anteriorer Myokardinfarkt

  • Betroffene Arterie
    ➜ Ramus interventricularis anterior (RIVA, LAD).
  • EKG-Veränderungen
    ➜ ST-Hebungen in den Ableitungen V1-V6.
  • Synonym
    ➜ Vorderwandinfarkt

Inferiorer Myokardinfarkt

  • Betroffene Arterie
    ➜ Rechte Koronararterie (RCA) oder Ramus circumflexus (RCX).
  • EKG-Veränderungen
    ➜ ST-Hebungen in den Ableitungen II, III und aVF.
  • Synonym
    ➜ Hinterwandinfarkt

Lateraler Myokardinfarkt

  • Betroffene Arterie
    ➜ Ramus circumflexus (RCX) oder diagonale Äste der LAD.
  • EKG-Veränderungen
    ➜ ST-Hebungen in den Ableitungen I, aVL, V5 und V6.
  • Synonym
    ➜ Seitenwandinfarkt

Posteriorer Myokardinfarkt

  • Betroffene Arterie
    ➜ Rechte Koronararterie (RCA) oder Ramus circumflexus (RCX).
  • EKG-Veränderungen
    ➜ ST-Senkungen in V1-V3, die ST-Hebungen in den spiegelbildlichen Ableitungen V7-V9 entsprechen.

Risikofaktoren

Nicht-modifizierbare Risikofaktoren

  • Alter
    ➜ Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter.
  • Geschlecht
    ➜ Männer sind häufiger betroffen als Frauen, bis Frauen das postmenopausale Alter erreichen.
  • Genetik
    ➜ Eine Familienanamnese von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht das Risiko.

Modifizierbare Risikofaktoren

  • Rauchen
    ➜ Erhöht das Risiko für Atherosklerose und Thrombose.
  • Hypertonie
    ➜ Hoher Blutdruck schädigt die Arterienwände und fördert Plaquebildung.
  • Dyslipidämie
    ➜ Hohe LDL- und niedrige HDL-Cholesterinspiegel fördern die Atherosklerose.
  • Diabetes mellitus
    Diabetes erhöht das Risiko für Koronare Herzkrankheiten (KHK) durch Gefäßschäden und Stoffwechselstörungen.
  • Adipositas
    ➜ Erhöht das Risiko durch die Assoziation mit anderen Risikofaktoren wie Hypertonie und Diabetes.
  • Bewegungsmangel
    ➜ Vermindert die kardiovaskuläre Fitness und fördert Übergewicht.

Symptome und Befunde

Brustschmerzen oder -beschwerden

  • Beschreibung
    ➜ Plötzliche Schmerzen oder Druck in der Brustmitte, die länger als ein paar Minuten anhalten oder wiederkehren. Der Schmerz kann als einengend, drückend oder stechend empfunden werden.
  • Lokalisation
    ➜ Meist hinter dem Brustbein, kann jedoch auch auf die linke Schulter, Arme, Nacken, Kiefer oder Rücken ausstrahlen.

Kurzatmigkeit

  • Beschreibung
    ➜ Ein Gefühl von Atemnot oder das Unvermögen, tief einzuatmen. Dies kann sowohl während der Aktivität als auch in Ruhe auftreten.
  • Begleitend
    ➜ Oft begleitet von Brustschmerzen, kann aber auch als einziges Symptom auftreten, besonders bei Frauen.

Oberkörperbeschwerden

  • Beschreibung
    ➜ Schmerzen oder Beschwerden in einem oder beiden Armen, dem Rücken, Nacken, Kiefer oder Magen.
  • Begleitend
    ➜ Diese Schmerzen können gleichzeitig mit Brustschmerzen auftreten oder separat auftreten.

Übelkeit, Erbrechen und Schwindel

  • Beschreibung
    ➜ Ein plötzliches Auftreten von Übelkeit, Erbrechen oder ein allgemeines Gefühl von Unwohlsein.
  • Begleitend
    ➜ Kann mit anderen Symptomen wie Brustschmerzen oder Kurzatmigkeit kombiniert sein.

Kalter Schweiß

  • Beschreibung
    ➜ Plötzliches und starkes Schwitzen ohne erkennbaren Grund.
  • Begleitend
    ➜ Häufig begleitet von anderen Herzinfarktsymptomen wie Brustschmerzen und Übelkeit.

Erschöpfung und Schwäche

  • Beschreibung
    ➜ Ein ungewöhnliches Gefühl von Müdigkeit und Schwäche, das mehrere Tage anhalten kann.
  • Begleitend
    ➜ Besonders bei Frauen kann dies ein frühes Anzeichen sein, oft zusammen mit Schlafstörungen und Kurzatmigkeit.

Angst und Unruhe

  • Beschreibung
    ➜ Ein starkes Gefühl von Angst oder ein Gefühl des drohenden Unheils. Manche Menschen berichten von einem Gefühl, das sie als „Todesangst“ beschreiben.
  • Begleitend
    ➜ Kann mit anderen Symptomen wie Brustschmerzen und Atemnot auftreten.

Unterschiede in den Symptomen bei Frauen und Männern

Frauen können andere oder zusätzliche Symptome haben, die weniger offensichtlich sind als die typischen Brustschmerzen. Diese Unterschiede können die Erkennung eines Herzinfarkts erschweren.

Typische Symptome bei Frauen

  • Übelkeit oder Erbrechen
  • Schmerzen im oberen Rücken oder Kiefer
  • Ungewöhnliche Müdigkeit, die mehrere Tage anhält
  • Kurzatmigkeit ohne Brustschmerzen

Diagnostik

Anamnese und klinische Untersuchung

  • Detaillierte Erhebung der Symptome, Risikofaktoren und Familienanamnese.
  • Klinische Untersuchung zur Erkennung von Vitalzeichen und Herz-Kreislauf-Befunden.

Elektrokardiogramm (EKG)

  • Ein 12-Kanal-EKG ist die wichtigste Initialdiagnostik.
  • ST-Hebungen in mindestens zwei benachbarten Ableitungen deuten auf einen ST-Hebungsinfarkt (STEMI) hin.
  • Bei einem Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI) sind oft ST-Senkungen oder T-Wellen-Inversionen zu sehen.

Biomarker

  • Erhöhung von kardialen Troponinen (Troponin T oder I) bestätigt die Diagnose eines Myokardinfarkts.
  • Weitere Biomarker wie CK-MB und Myoglobin können ebenfalls nützlich sein.

Bildgebende Verfahren

  • Elektrokardiogramm (EKG) zur Beurteilung der linksventrikulären Funktion und Erkennung von Wandbewegungsstörungen.
  • Koronarangiographie zur Identifikation und Behandlung von Koronararterienverschlüssen.

Differenzialdiagnostik

Die Differenzialdiagnostik eines Myokardinfarkts ist essenziell, um andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome verursachen können.

  • Angina Pectoris
  • Lungenembolie
  • Aortendissektion
  • Perikarditis
  • Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD)
  • Pleuritis
  • Muskel-Skelett-Erkrankungen

Therapie

Akuttherapie

  • Medikamentöse Therapie
    ➜ Sofortige Gabe von Sauerstoff, Aspirin, P2Y12-Inhibitoren (z.B. Clopidogrel), Heparin und Schmerzmitteln (z.B. Morphin).
  • Reperfusionstherapie
    ➜ Primäre perkutane Koronarintervention (PCI) ist die bevorzugte Methode zur Wiederherstellung des Blutflusses bei STEMI. Fibrinolyse als Alternative, wenn PCI nicht innerhalb von 90 Minuten verfügbar ist.
  • Antithrombotische Therapie
    ➜ Unfraktioniertes Heparin oder niedermolekulares Heparin, gefolgt von oralen Antikoagulanzien.
  • Perkutane transluminale Koronarangioplastie
    ➜ Aufdehnung eines Kranzgefäßes mittels PTCA und Anlage eines Stents

Langzeittherapie

  • Medikamentöse Sekundärprävention
    ➜ Langfristige Gabe von Betablockern, ACE-Hemmern, Statinen und Thrombozytenaggregationshemmern.
  • Lebensstilmodifikation
    ➜ Raucherentwöhnung, Gewichtsreduktion, regelmäßige körperliche Aktivität und gesunde Ernährung.
  • Rehabilitation
    ➜ Teilnahme an kardiologischen Rehabilitationsprogrammen zur Verbesserung der kardiovaskulären Fitness und Lebensqualität.

Komplikationen

Akute Komplikationen

  • Herzrhythmusstörungen wie ventrikuläre Tachykardie und Kammerflimmern
  • Herzinsuffizienz und kardiogener Schock
  • Papillarmuskelruptur und Mitralklappeninsuffizienz
  • Ventrikelseptumruptur

Langzeitkomplikationen

  • Chronische Herzinsuffizienz
  • Reinfarkt und erneute Koronarverschlüsse
  • Aneurysmenbildung in der linken Herzkammer
  • Postinfarkt-Syndrom (Dressler-Syndrom)

Prävention

Primärprävention

  • Kontrolle der modifizierbaren Risikofaktoren durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, Lebensstiländerungen und medikamentöse Therapien.
  • Aufklärung über die Bedeutung einer herzgesunden Lebensweise.

Sekundärprävention

  • Konsequente Umsetzung der medikamentösen Langzeittherapie und Lebensstilmodifikationen.
  • Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen zur Überwachung der Herzfunktion und Anpassung der Therapie.

Pflege bei Herzinfarkt

Die Pflege von Patienten mit Herzinfarkt (Myokardinfarkt) ist eine kritische Aufgabe, die eine schnelle und umfassende medizinische Versorgung erfordert. Dies umfasst die Akutversorgung, die Überwachung und Betreuung in der Akutphase sowie die langfristige Rehabilitation und Prävention.

Zusammenfassung

Ein Herzinfarkt (Myokardinfarkt) tritt auf, wenn der Blutfluss zu einem Teil des Herzmuskels blockiert ist, meistens durch ein Blutgerinnsel in einer der Koronararterien. Diese Arterien versorgen das Herz mit Sauerstoff und Nährstoffen. Ohne ausreichende Sauerstoffzufuhr beginnt der betroffene Herzmuskel zu sterben. Häufige Ursachen für einen Herzinfarkt sind Arteriosklerose (Verhärtung und Verengung der Arterien) und ein plötzlicher Riss einer Plaque, was zu einer Thrombose führen kann. Symptome umfassen starke Brustschmerzen, Atemnot, Übelkeit und Schwindel. Sofortige medizinische Hilfe ist entscheidend, um dauerhafte Schäden zu vermeiden. Ein Herzinfarkt kann lebensbedrohlich sein.

Bei diesem Artikel handelt es sich um ein Gesundheitsthema. Er dient weder der Selbstdiagnose noch ersetzt er eine Diagnose durch einen Arzt. Bitte zusätzlich den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten!

Quellen

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