Wer das Rauchen aufgibt, erhöht auch im fortgeschrittenen Alter, die Lebenserwartung

Ein Rauchstopp erhöht die Lebenserwartung deutlich – auch im mittleren Alter

Wer das Rauchen aufgibt, erhöht auch im fortgeschrittenen Alter, die Lebenserwartung
Krankheiten 3 Minuten

Eine aktuelle Studie aus Kanada fand heraus, dass Menschen, die das Rauchen vor dem 40. Lebensjahr aufgeben, annähernd die Lebenserwartung von Nichtrauchern erreichen können.

Rauchen stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar

Rauchen zählt zu negativsten Lebensstilfaktoren: Raucht ein Mann mehr als zehn Zigaretten pro Tag, so verliert er Laut des Deutschen Krebsforschungszentrums im Durchschnitt 9,4 Lebensjahre, eine Frau 7,3 Lebensjahre. Auch bei einem Konsum von weniger als zehn Zigaretten pro Tag reduziert sich die Lebenserwartung beider Geschlechter immer noch um etwa fünf Jahre.

Wer das Rauchen aufgibt kann, laut Ergebnis einer neuen Studie von Forschenden der University of Toronto in der medizinischen Fachzeitschrift New England Journal of Medicine Evidence, schon nach wenigen Jahren eine deutliche Steigerung der Lebenserwartung erwarten. Weiter führt die Studie aus, dass Raucherinnen und Raucher, die das Rauchen bereits vor dem 40. Lebensjahr aufgeben, mit einer ähnlich hohen Lebenserwartung rechnen können wie lebenslange Nichtraucher. Der positive Effekt stellt sich bereits zehn Jahre nach dem Rauchstopp ein, die Hälfte dieses Vorteils sogar innerhalb von nur drei Jahren. 

Beobachtungsstudie mit 1,5 Millionen Erwachsenen

„Mit dem Rauchen aufzuhören ist unglaublich effektiv, wenn es darum geht, das Sterberisiko zu senken.. und die Betroffenen können von diesen Vorteilen bemerkenswert schnell profitieren“, teilt Professor Prabhat Jha, einer der Studienautoren und Direktor des Zentrums für globale Gesundheitsforschung bei Unity Health Toronto mit.

An der Beobachtungsstudie nahmen 1,5 Millionen Erwachsene in den USA, Großbritannien, Kanada und Norwegen über einen Zeitraum von 15 Jahren teil. Raucher im Alter zwischen 40 und 79 Jahren hatten in dem Zeitraum, im Vergleich zu Nichtrauchern, ein fast dreifaches Sterberisiko (im Durchschnitt mehr als zehn verlorene Lebensjahre). Ehemalige Raucher hingegen konnten das Sterberisiko um das 1,3-Fache senken. Bemerkenswert: Personen, die vor weniger als drei Jahre mit dem Rauchen aufhörten, verlängerten ihre Lebenserwartung um bis zu sechs Jahre.

Die Rauchaufgabe senkte insbesondere das Risiko an Gefäßerkrankungen und Krebs zu versterben. Das Risiko, an einer Atemwegserkrankung zu sterben bliebt jedoch deutlich erhöht, dass wahrscheinlich auf verbleibende Lungenschäden zurückzuführen ist.

Zusammenfassung

Der Rauchstopp erhöht die Lebenserwartung erheblich, da er das Risiko für zahlreiche ernsthafte Gesundheitsprobleme verringert. Sobald man mit dem Rauchen aufhört, beginnt der Körper sofort, sich zu erholen: Die Herzfrequenz und der Blutdruck normalisieren sich, die Lungenfunktion verbessert sich und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sinkt. Langfristig gesehen wird das Risiko für Lungenkrebs, Schlaganfälle und chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) deutlich reduziert. Studien zeigen, dass ehemalige Raucher, die vor dem 40. Lebensjahr aufhören, fast die gleiche Lebenserwartung wie Nichtraucher erreichen können. Selbst später im Leben kann der Rauchstopp die Lebenserwartung um mehrere Jahre verlängern.

Quelle

  • Cho, E. R., Brill, I. K., Gram, I. T., Brown, P. E., & Jha, P. (2024). Smoking cessation and short- and longer-term mortality. NEJM Evidence. doi:10.1056/evidoa2300272