Eugen Bleuler

Eugen Bleuler
Name
Eugen Bleuler
Beruf
Psychiater
Geboren
30.04.1857 in Zollikon, Schweiz
Gestorben
15.07.1939 in Zürich, Schweiz
Begründung
Begriff Schizophrenie

Eugen Bleuler (1857-1939) war ein schweizerischer Psychiater, der bedeutende Beiträge zur modernen Psychiatrie geleistet hat. Er ist bekannt für die Einführung des Begriffs „Schizophrenie“ und seine Arbeiten zur Klassifikation psychischer Erkrankungen.

Frühes Leben und Ausbildung

Geburt und Familie

  • Geboren am 30. April 1857 in Zollikon, Schweiz.
  • Eugen Bleuler stammte aus einer gutbürgerlichen Familie; sein Vater war Kaufmann.

Ausbildung

  • Medizinstudium an den Universitäten in Zürich und Berlin.
  • 1881 Promotion zum Dr. med. in Zürich.

Berufliche Laufbahn

Frühe Karriere

  • Assistent bei Bernhard von Gudden in München.
  • Weitere Ausbildung bei Jean-Martin Charcot in Paris und bei Emil Kraepelin in Heidelberg.

Arbeit in der Psychiatrie

  • 1886: Ernennung zum Direktor der psychiatrischen Klinik Rheinau in der Schweiz.
  • 1898: Übernahme der Leitung der Burghölzli-Klinik, der psychiatrischen Universitätsklinik in Zürich.
  • Professor für Psychiatrie an der Universität Zürich.

Wissenschaftliche Beiträge

Begriff der Schizophrenie

  • 1908 führte Bleuler den Begriff „Schizophrenie“ ein, um die Gruppe von psychotischen Störungen zu beschreiben, die zuvor als „Dementia praecox“ bekannt waren.
  • Er betonte, dass Schizophrenie nicht unbedingt mit einer Demenz einhergeht und dass die Krankheit eine Vielfalt von Symptomen aufweist.

Vier A’s der Schizophrenie

  • Assoziationsstörungen
    ➜ Gedankenfluss und Logik sind gestört.
  • Affektstörungen
    ➜ Emotionen sind unangemessen oder flach.
  • Autismus
    ➜ Rückzug in eine innere Welt und Abkapselung von der Realität.
  • Ambivalenz
    ➜ Gleichzeitige gegensätzliche Gefühle oder Gedanken.

Arbeiten zur Psychoanalyse:

  • Bleuler erkannte den Wert der Freud’schen Psychoanalyse und integrierte psychoanalytische Konzepte in seine Arbeit.
  • Er betonte die Bedeutung des Unbewussten und der inneren Konflikte in der Psychopathologie.

Beiträge zur Begriffsklärung

  • Einführung und Definition der Begriffe „Autismus“ und „Ambivalenz“ in die psychiatrische Fachsprache.
Eugen Bleuler, Psychiater
Eugen Bleuler führte 1908 den Begriff „Schizophrenie“ ein, um eine Gruppe von psychotischen Störungen zu beschreiben, die zuvor als „Dementia praecox“““ bekannt waren.

Publikationen

Dementia praecox oder Gruppe der Schizophrenien (1911)

  • Hauptwerk, in dem er seine Beobachtungen und Theorien zur Schizophrenie darlegte.
  • Das Buch hatte einen enormen Einfluss auf die Psychiatrie und die Klassifikation psychischer Störungen.

Lehrbuch der Psychiatrie

  • Ein weiteres bedeutendes Werk, das als Standardwerk für Generationen von Psychiatern diente.

Familie und Tod

Familie

  • Eugen Bleuler heiratete Hedwig Bleuler-Waser. Die genaue Information über das Heiratsdatum ist weniger dokumentiert, aber Hedwig Bleuler-Waser war selbst eine bemerkenswerte Persönlichkeit, bekannt für ihre Arbeit im sozialen Bereich und für die Förderung der Frauenbildung.
  • Die Familie Bleuler spielte eine bedeutende Rolle in der Schweizer Gesellschaft, besonders in den Bereichen Medizin, Soziales und Bildung.

Kinder

  • Manfred Bleuler (1903-1994)
    ➜ Er trat in die Fußstapfen seines Vaters und wurde ein bedeutender Psychiater. Manfred war bekannt für seine Arbeiten zur Schizophrenie und setzte das wissenschaftliche Erbe seines Vaters fort.
  • Ruth Bleuler
    ➜ Über sie ist wenig bekannt, aber sie war in sozialen und pädagogischen Bereichen aktiv.
  • Gertrud Bleuler
    ➜ Auch über sie sind weniger spezifische Informationen verfügbar, aber sie war ebenso in sozialen Aktivitäten engagiert.

Tod

  • Eugen Bleuler verstarb am 15. Juli 1939 im Alter von 82 Jahren in Zürich, Schweiz.
  • Die genauen Umstände seines Todes sind nicht detailliert dokumentiert, aber es wird angenommen, dass er eines natürlichen Todes starb.

Vermächtnis

Einfluss auf die Psychiatrie

  • Bleulers Arbeiten legten den Grundstein für das moderne Verständnis der Schizophrenie und anderer psychotischer Störungen.
  • Seine Integration psychoanalytischer Konzepte erweiterte den Horizont der psychiatrischen Forschung und Behandlung.

Anerkennung

  • Eugen Bleuler wird als einer der bedeutendsten Psychiater des 20. Jahrhunderts anerkannt.
  • Seine Begriffe und Theorien werden noch immer in der klinischen Praxis und Forschung verwendet.

Zusammenfassung

Eugen Bleuler war ein wegweisender Psychiater, dessen Arbeiten das Verständnis und die Behandlung von Schizophrenie und anderen psychischen Störungen revolutionierten. Sein Leben und seine wissenschaftlichen Beiträge hinterließen ein dauerhaftes Erbe in der Psychiatrie, das auch heute noch von großer Bedeutung ist.

Quellen

  • Haupt, W. F., & Gouzoulis-Mayfrank, E. (2016). Neurologie und Psychiatrie für Pflegeberufe (W. F. Haupt & E. Gouzoulis-Mayfrank, Hrsg.; 11. Aufl.). Thieme.
  • Bleuler, E. (1911). Dementia praecox oder Gruppe der Schizophrenien. Deuticke.
  • Bleuler, E. (1924). Lehrbuch der Psychiatrie. Springer.
  • Möller, H.-J. (2005). Eugen Bleuler’s schizophrenia—a modern perspective. European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience, 255(3), 157-158. doi:10.1007/s00406-005-0589-4
  • Shorter, E. (1997). A Historical Dictionary of Psychiatry. Oxford University Press.
  • National Center for Biotechnology Information (NCBI). (2023). Eugen Bleuler. Abgerufen 10. Juli 2024, von Nih.gov website: https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  • Britannica, T. Editors of Encyclopaedia. (2023). Eugen Bleuler. Encyclopedia Britannica. Abgerufen 10. Juli 2024, https://www.britannica.com