Pflege bei Allergie

Die Pflege bei Allergien erfordert besondere Aufmerksamkeit, um allergische Reaktionen zu minimieren und die Haut sowie die Gesundheit des Betroffenen zu schützen. Allergien können verschiedene Formen annehmen, wie etwa Hautallergien, Atemwegsallergien (wie Heuschnupfen), Nahrungsmittelallergien oder Kontaktallergien. Die richtige Pflege und Vorbeugung spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Entstehung und Symptome

Entstehung von Allergien

Allergien entstehen durch eine übermäßige Reaktion des Immunsystems auf normalerweise harmlose Substanzen, die als Allergene bezeichnet werden. Zu den häufigsten Allergenen zählen Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben, bestimmte Nahrungsmittel, Insektengifte, Medikamente und Schimmelsporen. Im Grunde genommen behandelt das Immunsystem diese Allergene wie Krankheitserreger und setzt eine Reihe von Abwehrreaktionen in Gang, die zu den typischen Allergiesymptomen führen.

Sensibilisierung des Immunsystems

Die Entstehung einer Allergie beginnt oft mit der sogenannten Sensibilisierungsphase. Dies bedeutet, dass das Immunsystem eines Menschen zum ersten Mal mit einem Allergen in Kontakt kommt und es als potenziell gefährlich einstuft, auch wenn es das in Wirklichkeit nicht ist. In dieser Phase bilden bestimmte Immunzellen, die B-Lymphozyten, spezifische Antikörper (Immunglobulin E, kurz IgE) gegen das Allergen.

Allergen-Antikörper-Reaktion

Bei wiederholtem Kontakt mit demselben Allergen binden die IgE-Antikörper an bestimmte Zellen des Immunsystems, wie Mastzellen oder basophile Granulozyten. Diese Zellen enthalten Entzündungsmediatoren wie Histamin. Bei einem erneuten Kontakt mit dem Allergen führt die Bindung des Allergens an die IgE-Antikörper zur Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsstoffen. Diese Reaktion verursacht die typischen Allergiesymptome.

Veranlagung und Umweltfaktoren

Nicht jeder entwickelt eine Allergie. Es gibt eine genetische Veranlagung, die das Risiko für Allergien erhöht. Menschen, deren Eltern Allergien haben, haben ein höheres Risiko, ebenfalls eine Allergie zu entwickeln. Daneben spielen Umweltfaktoren eine Rolle, wie der Kontakt mit Allergenen, die Umweltverschmutzung, Ernährungsgewohnheiten und der Lebensstil.

Symptome von Allergien

Die Symptome einer Allergie variieren je nach Art der Allergie und der Art des Allergens, dem man ausgesetzt ist. Häufig betreffen sie die Haut, die Atemwege, das Verdauungssystem oder den gesamten Körper (im Falle einer schweren Reaktion wie eines anaphylaktischen Schocks).

Symptome von Atemwegsallergien

Zu den häufigsten Atemwegsallergien gehören Pollenallergien (Heuschnupfen) und Hausstaubmilbenallergien. Diese Allergien betreffen vor allem die oberen Atemwege, können aber auch die unteren Atemwege einbeziehen.

  • Nasale Symptome
    Niesen, eine verstopfte oder laufende Nase (Rhinitis), Juckreiz in der Nase.
  • Augensymptome
    ➜ Juckende, tränende oder gerötete Augen (allergische Konjunktivitis).
  • Husten und Atembeschwerden
    ➜ Bei schwereren Fällen können auch die Bronchien betroffen sein, was zu Husten, Keuchen und Asthmaanfällen führen kann.

Diese Symptome treten oft saisonal auf (z. B. bei Pollenallergien) oder ganzjährig (z. B. bei einer Hausstaubmilbenallergie).

Symptome von Hautallergien

Hautallergien können sich durch direkten Kontakt mit dem Allergen oder durch systemische allergische Reaktionen manifestieren.

  • Ekzeme
    ➜ Juckende, trockene, schuppende oder nässende Hautstellen, die oft in den Ellenbeugen, Kniekehlen oder am Hals auftreten.
  • Urtikaria (Nesselsucht)
    ➜ Juckende, erhabene, rötliche Hautausschläge, die sich wie Quaddeln oder Blasen anfühlen.
  • Kontaktdermatitis
    ➜ Tritt nach direktem Kontakt mit einem Allergen auf, z. B. Nickel, Latex oder Kosmetika. Sie verursacht Rötungen, Juckreiz und manchmal Blasenbildung an der betroffenen Hautstelle.

Symptome von Nahrungsmittelallergien

Nahrungsmittelallergien können eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, die sich schnell nach dem Verzehr des auslösenden Lebensmittels entwickeln.

  • Magen-Darm-Symptome
    ➜ Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen oder Blähungen.
  • Hautreaktionen
    ➜ Juckreiz, Nesselsucht oder Schwellungen (z. B. Lippen, Zunge, Augenlider).
  • Atemwegssymptome
    ➜ Verstopfte oder laufende Nase, Husten, Keuchen oder Atemnot.

Symptome von Insektengiftallergien

Bei Insektenstichen, insbesondere von Bienen oder Wespen, können Menschen mit einer Insektengiftallergie schwere Reaktionen erleben:

  • Lokale Reaktionen
    ➜ Starke Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle.
  • Systemische Reaktionen
    ➜ Juckreiz, Nesselsucht, Atembeschwerden, Schwindel oder gar ein anaphylaktischer Schock.

Anaphylaktischer Schock (anaphylaktische Reaktion)

Der anaphylaktische Schock ist die schwerwiegendste allergische Reaktion, die lebensbedrohlich sein kann und eine sofortige Notfallbehandlung erfordert. Sie kann durch Nahrungsmittel, Insektengifte, Medikamente oder andere Allergene ausgelöst werden.

  • Symptome
    ➜ Schwellungen von Gesicht und Hals, Atemnot, Herzrasen, Blutdruckabfall, Bewusstlosigkeit und Kreislaufversagen.

Pflegeinterventionen

Pflegeinterventionen bei Allergien umfassen die Vermeidung von Allergenen (z. B. Pollen, Hausstaubmilben), die regelmäßige Reinigung der Wohnumgebung, den Einsatz hypoallergener Produkte und das Tragen milder, hautfreundlicher Kleidung. Bei Hautallergien hilft die Anwendung von feuchtigkeitsspendenden, parfümfreien Cremes. Atemwegsallergien können durch Luftreiniger und Nasenspülungen gelindert werden. In akuten Fällen wird die Gabe von Antihistaminika, Kortisoncremes oder Notfallsets (Adrenalin bei Anaphylaxie) empfohlen.

Pflege bei Hautallergien

Hautallergien führen häufig zu Rötungen, Juckreiz, Ausschlag oder sogar Blasenbildung. Die richtige Hautpflege kann dabei helfen, die Symptome zu lindern und weitere Reaktionen zu verhindern:

  • Vermeidung des Auslösers
    ➜ Der erste und wichtigste Schritt ist die Identifikation und Vermeidung des allergieauslösenden Stoffes (z. B. Nickel, Duftstoffe, Latex). Ein Allergietest durch einen Arzt kann dabei helfen, den Auslöser zu bestimmen.
  • Hautpflegeprodukte
    ➜ Es sollten hypoallergene Hautpflegeprodukte ohne Duftstoffe, Parabene oder andere potenziell reizende Inhaltsstoffe zu Anwendung kommen. Produkte mit Aloe Vera oder Kamille können beruhigend wirken.
  • Feuchtigkeitspflege
    ➜ Regelmäßiges Eincremen der Haut mit feuchtigkeitsspendenden Cremes oder Lotionen hilft, die Hautbarriere zu stärken und Trockenheit zu vermeiden. Bei Ekzemen sind fetthaltige Salben wie Vaseline hilfreich.
  • Wasser- und Seifenvermeidung
    ➜ Häufiges Waschen, insbesondere mit heißem Wasser und aggressiven Seifen, kann die Haut weiter austrocknen und Reizungen verursachen. Milde, pH-neutrale Reinigungsmittel sind zu bevorzugen.
  • Medizinische Salben
    ➜ Bei starken Symptomen können kortisonhaltige Cremes oder Salben (nach ärztlicher Verordnung) kurzfristig helfen, Entzündungen und Juckreiz zu lindern.

Pflege bei Atemwegsallergien

Atemwegsallergien werden durch Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare ausgelöst und führen zu Symptomen wie Niesen, Juckreiz, verstopfter Nase und tränenden Augen.

  • Allergen-Kontakt vermeiden
    ➜ Nach Möglichkeit sollte der Kontakt mit den Allergen vermieden werden. Bei Pollenallergien kann es hilfreich sein, sich während der Pollensaison möglichst wenig im Freien aufzuhalten, Fenster zu schließen und Pollenfilter in Klimaanlagen zu verwenden.
  • Luftreiniger
    ➜ Ein Luftreiniger mit HEPA-Filter kann helfen, Pollen, Staub und andere Allergene aus der Luft zu filtern und die Symptome zu lindern.
  • Bettwäsche und Matratzen
    ➜ Bei einer Hausstaubmilbenallergie sollten spezielle milbendichte Bezüge für Matratzen, Kissen und Decken verwendet werden. Regelmäßiges Waschen der Bettwäsche bei 60°C reduziert die Milbenbelastung.
  • Nasenspülungen
    ➜ Regelmäßige Nasenspülungen mit isotonischen Salzlösungen helfen, Pollen und andere Allergene aus den Atemwegen zu entfernen.
  • Medikamentöse Behandlung
    ➜ Antihistaminika oder Kortison-Nasensprays können akute Symptome lindern. Eine Hyposensibilisierung kann langfristig helfen, die Allergieempfindlichkeit zu senken.

Pflege bei Nahrungsmittelallergien

Nahrungsmittelallergien können schwerwiegende Symptome auslösen, von Hautausschlägen bis hin zu lebensbedrohlichen anaphylaktischen Reaktionen.

  • Strikte Meidung des Allergens
    ➜ Der wichtigste Schritt ist die Vermeidung der allergieauslösenden Nahrungsmittel. Dies erfordert eine genaue Kontrolle der Zutatenlisten und bei schweren Allergien auch das Vermeiden von Kreuzkontaminationen.
  • Notfallmaßnahmen
    ➜ Personen mit schweren Nahrungsmittelallergien sollten immer ein Notfallset mit sich führen, das Adrenalin (z. B. EpiPen), Antihistaminika und Kortikosteroide enthält. Angehörige und Freunde sollten im Umgang damit geschult sein.
  • Ernährungsberatung
    ➜ Um Mangelerscheinungen zu vermeiden, kann eine Ernährungsberatung sinnvoll sein, insbesondere wenn es um die Vermeidung von häufigen Allergenen wie Milch, Eiern oder Nüssen geht.

Pflege bei allergischem Asthma

Allergisches Asthma wird durch eine Reaktion der Atemwege auf bestimmte Allergene ausgelöst, was zu Atembeschwerden, Husten und Kurzatmigkeit führt.

  • Inhalationstherapie
    ➜ Betroffene sollten regelmäßige Inhalationstherapien durchführen, entweder mit kortisonhaltigen oder bronchienerweiternden Mitteln (wie vom Arzt verordnet).
  • Auslöser meiden
    ➜ Wie bei anderen Atemwegsallergien ist es entscheidend, die allergieauslösenden Substanzen (z. B. Pollen, Hausstaub, Tierhaare) zu vermeiden.
  • Lungenstärkende Übungen
    ➜ Atemübungen oder der Besuch einer Lungensportgruppe können helfen, die Atemmuskulatur zu stärken und die Kontrolle über die Symptome zu verbessern.

Pflege bei Medikamentenallergien

  • Ärztliche Aufsicht
    ➜ Bei einer allergischen Reaktion auf ein Medikament sollte dies sofort mit einem Arzt besprochen werden. Der Arzt wird alternative Medikamente verschreiben.
  • Dokumentation
    ➜ Es ist wichtig, allergische Reaktionen zu dokumentieren und immer den aktuellen Allergiepass dabei zu haben. Dies hilft Ärzten, im Notfall oder bei geplanten Behandlungen auf die Allergie Rücksicht zu nehmen.

Allgemeine Tipps

  • Allergenarme Umgebung
    ➜ Das häusliche Umfeld sollte so allergenfrei wie möglich gehalten werden. Regelmäßiges Staubsaugen (idealerweise mit einem Staubsauger mit HEPA-Filter), Vermeiden von Teppichen und Vorhängen, die Staub fangen, sowie regelmäßiges Lüften der Räume.
  • Kleidung
    ➜ Kleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle wählen, die die Haut atmen lässt und nicht reizt. Häufiges Waschen bei höheren Temperaturen hilft, Pollen und Allergene zu entfernen.
  • Stress vermeiden
    ➜ Stress kann allergische Reaktionen verstärken. Eine ausgewogene Work-Life-Balance und regelmäßige Entspannungsphasen sind wichtig.

Herausforderungen

Die Pflege bei Allergien bringt verschiedene Herausforderungen mit sich, die sowohl Patienten als auch Pflegende betreffen. Einige dieser Herausforderungen sind:

Allergieauslöser identifizieren und vermeiden

Oft ist es schwierig, genau zu bestimmen, welches Allergen die Symptome auslöst. Auch nach der Identifizierung ist es im Alltag nicht immer möglich, den Kontakt vollständig zu vermeiden, besonders bei weit verbreiteten Allergenen wie Pollen, Hausstaubmilben oder Nahrungsmittelzusätzen.

Lebensqualität einschränken

Allergien können den Alltag stark beeinträchtigen. Betroffene müssen sich regelmäßig an bestimmte Regeln und Einschränkungen halten, wie das Vermeiden von bestimmten Lebensmitteln, Aufenthalten im Freien während der Pollensaison oder das ständige Mitführen von Notfallmedikamenten bei schweren Allergien.

Emotionale und psychische Belastung

Chronische Allergien führen oft zu Stress, Angst und Frustration, da ständige Vorsichtsmaßnahmen erforderlich sind. Besonders bei Kindern kann dies zu sozialer Ausgrenzung führen, wenn sie bei Feiern oder in der Schule nicht alles essen oder mitmachen dürfen.

Kosten und Aufwand für Allergieprävention

Hypoallergene Produkte, spezielle Reinigungsmaßnahmen und hochwertige Luftfilter verursachen oft höhere Kosten. Der zeitliche und organisatorische Aufwand, um eine allergenfreie Umgebung zu schaffen, kann ebenfalls belastend sein.

Therapieadhärenz

Die Einhaltung der empfohlenen Behandlungspläne, wie z. B. das regelmäßige Einnehmen von Medikamenten, das Verwenden von Cremes oder das Durchführen von Inhalationstherapien, stellt für viele Patienten eine Herausforderung dar. Auch die langfristige Hyposensibilisierung erfordert Geduld und Konsequenz.

Unvorhergesehene Reaktionen

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen können unerwartete allergische Reaktionen auftreten, sei es durch unbewusste Allergenexposition oder durch den Kontakt mit neuen, unbekannten Allergenen. Besonders schwere allergische Reaktionen wie Anaphylaxie erfordern sofortiges Handeln und sind eine potenziell lebensbedrohliche Herausforderung.

Bildung und Aufklärung

Es ist oft schwierig, Patienten, Angehörige oder das Umfeld ausreichend über die Komplexität von Allergien aufzuklären. In vielen Fällen fehlt es an Wissen über die richtigen Präventionsmaßnahmen, was zu Missverständnissen oder unzureichender Versorgung führen kann.

Fallbeispiel: Pflege bei Allergien

Patientenvorstellung

Frau Maria K., 35 Jahre alt, verheiratet, Mutter von zwei Kindern, arbeitet als Lehrerin. Sie leidet seit ihrer Kindheit an Heuschnupfen (Pollenallergie), hatte aber bisher keine schwerwiegenden Reaktionen. In den letzten Jahren wurden die Symptome jedoch zunehmend stärker. Seit kurzem klagt sie zudem über Hautausschläge, die sie mit bestimmten Pflegeprodukten in Verbindung bringt. Sie sucht nun Hilfe, um ihre Allergiesymptome besser in den Griff zu bekommen.

Anamnese

In der Anamnese gibt Maria K. an, dass die Allergien saisonal auftreten, hauptsächlich im Frühling und Sommer, wenn die Pollenbelastung hoch ist. Symptome umfassen Niesen, laufende Nase, juckende Augen und Kopfschmerzen. Kürzlich hat sie auf ein neues Duschgel mit starkem Juckreiz und Hautausschlag reagiert, was auf eine Kontaktallergie hindeutet. In ihrer Familie gibt es eine genetische Veranlagung zu Allergien: Ihre Mutter leidet ebenfalls an Heuschnupfen und ihre Tochter zeigt Anzeichen einer Hausstaubmilbenallergie.

Diagnostik

Der behandelnde Arzt führt bei Frau K. folgende spezifische Allergietests durch:

  • Prick-Test
    ➜ Es werden verschiedene Allergene (Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare) auf die Haut aufgebracht, um eine Reaktion zu testen.
  • Bluttest (IgE-Spiegel)
    ➜ Ein erhöhter IgE-Wert bestätigt die Sensibilisierung auf bestimmte Pollen und Duftstoffe.
  • Epikutantest
    ➜ Zur Untersuchung der Hautreaktionen wird ein Pflastertest mit verschiedenen chemischen Substanzen durchgeführt, um Kontaktallergien zu identifizieren. Dabei stellt sich heraus, dass sie auf Duftstoffe in Kosmetikprodukten allergisch reagiert.

Pflegeplanung

Pflegediagnose 1: Beeinträchtigte Atmung durch allergische Rhinitis aufgrund von Pollenallergie

  • Pflegeproblem
    • Frau K. leidet saisonal an einer eingeschränkten Atmung aufgrund von Heuschnupfen (allergische Rhinitis), der durch Pollen ausgelöst wird. Die Symptome umfassen Niesen, eine verstopfte Nase, laufende Nase und Atembeschwerden.
  • Ressourcen
    • Frau K. hat ein gutes Verständnis ihrer Allergie und ist motiviert, präventive Maßnahmen umzusetzen. Sie verfügt über regelmäßige ärztliche Betreuung.
  • Pflegeziele
    • Frau K. wird innerhalb von 4 Wochen eine Verbesserung ihrer Atemfunktion erreichen, gemessen an einer Reduktion der nasalen Symptome um mindestens 50%.
    • Frau K. wird in der Lage sein, durch Selbstmanagement (z. B. korrekte Anwendung von Nasensprays und Antihistaminika) die Atemwegsbeschwerden zu kontrollieren und die Pollenbelastung zu minimieren.

Pflegediagnose 2: Beeinträchtigte Hautintegrität durch Kontaktallergie aufgrund von Duftstoffen in Pflegeprodukten

  • Pflegeproblem
    • Frau K. hat auf Kosmetikprodukte mit Duftstoffen mit Hautausschlägen, Juckreiz und Hauttrockenheit reagiert. Die Haut zeigt Rötungen und kleine Bläschen.
  • Ressourcen
    • Frau K. ist bereit, ihre Hautpflege zu ändern und hypoallergene Produkte zu verwenden.
  • Pflegeziele
    • Die Haut von Frau K. wird innerhalb von 2 Wochen frei von allergischen Reaktionen (Rötungen, Juckreiz, Bläschen) sein.
    • Frau K. wird hypoallergene Pflegeprodukte anwenden und in der Lage sein, duftstoffhaltige Produkte zu vermeiden.

Pflegediagnose 3: Angst vor schweren allergischen Reaktionen aufgrund von unvorhersehbaren Kontaktallergien

  • Pflegeproblem
    • Frau K. hat Angst vor einer erneuten allergischen Reaktion, insbesondere in sozialen Situationen, da sie auf unbekannte Allergene reagieren könnte.
  • Ressourcen
    • Sie ist motiviert, ihre Angst durch Wissen und Notfallstrategien zu kontrollieren.
  • Pflegeziele
    • Frau K. wird in der Lage sein, ihre Angst durch präventive Maßnahmen und Wissen über den Umgang mit Allergien zu verringern.
    • Frau K. wird Notfallstrategien kennen und einen Allergiepass sowie ein Notfallset bei sich führen.

Pflegemaßnahmen

Maßnahmen zur Pflegediagnose 1: Beeinträchtigte Atmung durch allergische Rhinitis aufgrund von Pollenallergie

  • Umweltkontrolle
    • Beratung, Fenster während der Pollensaison geschlossen zu halten und Pollenschutzgitter zu verwenden.
    • Verwendung eines Luftreinigers mit HEPA-Filter in Schlaf- und Wohnräumen zur Reduzierung der Pollen in der Luft.
    • Empfehlung, abends Haare zu waschen und Kleidung zu wechseln, um Pollen aus dem Freien zu entfernen.
  • Medikamentöse Therapie:
    • Anleitung zur korrekten Anwendung von nasalen Kortikosteroiden (Nasensprays) und Antihistaminika.
    • Erinnerung, die Medikamente regelmäßig einzunehmen, auch präventiv während der Pollensaison.
  • Hygienemaßnahmen:
    • Regelmäßiges Reinigen von Oberflächen und Staubsaugen mit einem Staubsauger, der einen HEPA-Filter besitzt.
    • Empfehlung, keine Teppiche oder Vorhänge zu verwenden, da sie Pollen speichern können.

Maßnahmen zur Pflegediagnose 2: Beeinträchtigte Hautintegrität durch Kontaktallergie aufgrund von Duftstoffen in Pflegeprodukten

  • Produktumstellung:
    • Beratung zur Verwendung von hypoallergenen, parfümfreien Pflegeprodukten (Seifen, Duschgel, Cremes) und Waschmitteln.
    • Empfehlung, Duftstoffe und Konservierungsstoffe in Kosmetika zu vermeiden und auf Zertifizierungen wie „allergikergeeignet“ zu achten.
  • Hautpflege:
    • Anwendung von feuchtigkeitsspendenden und rückfettenden Cremes zur Unterstützung der Hautbarriere, besonders an betroffenen Stellen (z. B. Urea-Cremes oder Lipid-Lotionen).
    • Empfehlung, die Haut nur mit lauwarmem Wasser und pH-neutralen Reinigungsmitteln zu waschen, um Trockenheit zu vermeiden.
  • Medikamentöse Therapie:
    • Falls notwendig, Anwendung von kortisonhaltigen Cremes, um akute Hautreaktionen zu lindern (nur nach ärztlicher Verordnung).

Maßnahmen zur Pflegediagnose 3: Angst vor schweren allergischen Reaktionen aufgrund von unvorhersehbaren Kontaktallergien

  • Schulung und Aufklärung:
    • Aufklärung über die Ursachen und den Verlauf allergischer Reaktionen, um Ängste zu reduzieren.
    • Schulung zum Erkennen von Frühwarnzeichen schwerer Reaktionen (z. B. Schwellung der Lippen, Atembeschwerden).
  • Notfallplanung:
    • Beratung über die Erstellung eines Allergiepasses, der alle bekannten Allergien auflistet.
    • Anleitung zur Mitführung eines Notfallsets (Adrenalin-Autoinjektor bei Anaphylaxie) und Training zur korrekten Anwendung im Ernstfall.
  • Entspannungstechniken:
    • Erlernen von Entspannungsmethoden (z. B. Atemübungen, progressive Muskelentspannung), um Stress und Angst zu mindern, da Stress allergische Reaktionen verstärken kann.

Evaluation

Evaluation der Pflegediagnose 1: Beeinträchtigte Atmung durch allergische Rhinitis aufgrund von Pollenallergie

  • Nach vier Wochen berichtet Frau K. über eine deutliche Linderung der Symptome. Sie hat die Empfehlungen zur Prävention erfolgreich umgesetzt, und ihre Atemfunktion ist verbessert. Die Symptome treten weiterhin auf, sind jedoch weniger intensiv und besser kontrollierbar. Die Pflegeziele wurden teilweise erreicht. Die Maßnahmen zur Umgebungskontrolle werden fortgeführt und regelmäßig überprüft.

Evaluation der Pflegediagnose 2: Beeinträchtigte Hautintegrität durch Kontaktallergie aufgrund von Duftstoffen in Pflegeprodukten

  • Zwei Wochen nach der Umstellung berichtet Frau K., dass der Juckreiz und die Hautausschläge verschwunden sind. Sie hat erfolgreich auf hypoallergene Produkte umgestellt und achtet bewusst auf Inhaltsstoffe. Das Pflegeziel wurde erreicht. Die Maßnahmen zur Hautpflege und Produktvermeidung werden fortgesetzt, um Rückfälle zu vermeiden.

Evaluation der Pflegediagnose 3: Angst vor schweren allergischen Reaktionen aufgrund von unvorhersehbaren Kontaktallergien

  • Nach drei Monaten berichtet Frau K., dass sie sich sicherer fühlt, da sie den Umgang mit allergischen Reaktionen besser versteht. Sie führt ihren Allergiepass und das Notfallset stets mit sich und hat keine schweren allergischen Reaktionen mehr erlebt. Ihre Angst hat sich merklich reduziert, und sie fühlt sich gut vorbereitet für den Ernstfall. Das Pflegeziel wurde erreicht, und die Maßnahmen werden fortgeführt.

Nach drei Monaten wird Frau K. zu einem Nachsorgetermin eingeladen. Es zeigt sich, dass die Maßnahmen zur Allergenvermeidung und die Umstellung auf hypoallergene Pflegeprodukte die Hautreaktionen deutlich reduziert haben. Die Pollensaison verlief mit weniger schweren Symptomen, da sie die empfohlenen Maßnahmen konsequent umgesetzt und regelmäßig Antihistaminika eingenommen hat. Die medikamentöse Therapie und die präventiven Pflegemaßnahmen haben ihre Lebensqualität erheblich verbessert. Frau K. beginnt zudem eine Hyposensibilisierungstherapie, um langfristig ihre Pollenallergie zu mildern.

Die Pflegeinterventionen werden als erfolgreich evaluiert, da die Patientin deutliche Symptomverbesserungen und weniger Einschränkungen im Alltag erfahren hat. Weitere Nachsorge und Anpassungen der Maßnahmen erfolgen je nach Verlauf der Allergie.

Zusammenfassung

Die Pflege bei Allergien umfasst präventive und symptomlindernde Maßnahmen, um allergische Reaktionen zu minimieren. Dazu gehören die Vermeidung von Allergenen, die Anwendung hypoallergener Produkte, eine sorgfältige Hautpflege und die Verwendung von Medikamenten wie Antihistaminika oder kortisonhaltigen Cremes bei Hautreaktionen. Bei Atemwegsallergien helfen Luftreiniger und Nasenspülungen, während bei Nahrungsmittelallergien strikte Diäten erforderlich sind. Eine regelmäßige ärztliche Betreuung und ein Notfallset bei schweren Reaktionen sind essenziell.

Quellen

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